Das wird den Herren der Schöpfung wenig gefallen: Im Januar betitelte der AWD eine Meldung mit "Frauen oft mit besserem Händchen" und bezog sich dabei auf eine Analyse der DAB Bank. In dieser wurde das Anlage-verhalten von Männern und Frauen anhand von 465 000 privaten Depots ausgewertet. Dabei kam - wie erwartet - heraus, dass Frauen bei ihren Finanzentscheidungen ein höheres Maß an Sicherheit anlegen. Sie halten in ihren Depots weniger risikobehaftete Aktien und mehr festverzinsliche Wertpapiere. Außerdem schichten sie ihr Portfolio seltener um und sparen dadurch Kosten ein.
Wer jetzt jedoch glaubt, dass die Damen wegen ihrer Vorsicht nur in schlechten Zeiten reüsieren, aber in guten Börsenjahren auf einen Großteil der Rendite verzichten, der irrt: Denn selbst dann weisen sie eine bessere Performance auf. Im Jahr 2007 erzielten Frauen durchschnittlich 18 Prozent Wertzuwachs, die Männer 14 Prozent. Im schlechten Börsenjahr 2008 ging der Depotwert bei Frauen um 30 Prozent zurück, bei Männern um 36 Prozent.
Dass die höhere Sicherheitsorientierung jedoch nur auf reiner Vernunft basiere, glaubt man beim AWD nicht und zitiert rasch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung: Der Faktor Vorsicht sei dem geringeren Vermögen und Einkommen der Frauen geschuldet. hm