Anlageberatung

Marktforschung - Sparer bleiben skeptisch gegenüber Wertpapieren<P>

Die hohe Attraktivität des deutschen Marktes im Einlagenwettbewerb hat ihren Grund nicht zuletzt in der Sparfreude der Deutschen. Die hat unlängst auch das zum Weltspartag veröffentlichte Spar-Barometer der Erste Group bestätigt. Unter den zwölf untersuchten Ländern in Zentral- und Osteuropa liegen die Deutschen demnach in ihrem Spareifer an der Spitze. 73 Prozent der Verbraucher hierzulande halten das Sparen für sehr oder ziemlich wichtig. Durchschnittlich 199 Euro legen sie monatlich zurück. Das will jeder Zweite in den nächsten fünf Jahren so beibehalten, 19 Prozent planen eine Aufstockung, 30 Prozent wollen aber auch weniger sparen. Hauptgründe dafür sind der Eintritt in den Ruhestand und steigende Lebenshaltungskosten.

Bereits an dritter Stelle folgt mit 15 Prozent der Nennungen die Inflation beziehungsweise die unsichere wirtschaftliche Lage. Die Inflation macht 74 Prozent der Befragten Sorge. 64 Prozent sind der Meinung, dass sich das Sparen immer weniger lohnt.

Die Konsequenz, statt auf Sparprodukte mit immer weiter sinkenden Zinsen auf Wertpapiere zu setzen, ziehen die Verbraucher dennoch bislang nicht. 37 Prozent bewerten Bonds, Aktien und Fonds sehr oder ziemlich negativ, nur 20 (bei den Frauen sogar nur 14) Prozent kommen zu einer sehr oder ziemlich positiven Einschätzung. Hauptgrund für die Skepsis: das Risiko. 40 Prozent bezeichnen Wertpapiere als zu unsicher - obwohl nur 20 Prozent selbst schlechte Erfahrungen gemacht haben oder Beispiele im Familienkreis kennen. Spektakulär sind diese Erkenntnisse zweifellos nicht. Sie belegen einmal mehr die Beharrlichkeit, mit der deutsche Sparer auch in ungünstigem Umfeld an gewohnten Produkten festhalten, und die bescheidene Aktienkultur in Deutschland. Das Umfeld, daran etwas zu ändern, ist aber nicht übermäßig günstig. Red.

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