Blickpunkte

Verbundfragen Easy-Credit-Shops im Team-Gedanken

Auf den ersten Blick mutet es schon eigenartig an, wenn die bisherige Norisbank wenig mehr als zwei Monate nach dem Verkauf ihrer 98 Filialen die Eröffnung von 38 Easy-Credit-Shops meldet und zugleich ankündigt, deren Zahl im kommenden Jahr auf 100 steigern zu wollen. Die Trennung von den Filialen schien konsequent - war doch gerade der eigene Vertrieb der Nürnberger ein Dorn im Auge vieler Genossenschaftsbanken, die solchen Wettbewerb im Verbund mit Argwohn betrachteten. Schafft man also mit der Einrichtung ebenso vieler Easy-Credit-Shops nicht wieder eine neue Konkurrenz, auch wenn diese nur auf das Produkt Konsumentenkredit beschränkt ist? Nein, heißt es dazu aus Nürnberg. Gewiss wird ein Kunde, der seinen Kredit in einem Shop abschließt, dies nicht bei der örtlichen Volksbank tun. Damit geht dieser aber nur in den seltensten Fällen Geschäft verloren, argumentiert man bei der Noch-Norisbank, denn unter den Kunden der Shops finden sich kaum Volksbank-Kunden. Geschäft werbe man dort vor allem den Sparkassen und Großbanken ab. Insofern dienten die neuen Standorte einer breiteren Aufstellung des genossenschaftlichen Verbunds. Die Präsenz im Straßenbild kann zudem als aufmerksamkeitsstarkes Marketinginstrument für den Easy Credit verstanden werden. Zusammen mit der Betreuung der Berater in der jeweiligen Volksbank durch Mitarbeiter der Shops steigert dies den Ergebnissen der Pilotphase zufolge das Konsumentenkreditgeschäft der Volksbanken am gleichen Ort um über 30 Prozent - von Zusatzgeschäft in anderen Bereichen, das durch die Überleitung von Kunden aus den Shops generiert werden kann, einmal ganz abgesehen. Anders als die vollwertigen Filialen der Nürnberger sind die Easy-Credit-Shops von den Volksbanken also durchaus gern gesehen. Den künftigen Namen "Team-Bank", der vor allem das Miteinander im genossenschaftlichen Verbund zum Ausdruck bringen soll, wird man somit wohl zu Recht tragen können. Red.

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