Deutsche könnten mehr auf Finanzangelegenheiten achten

Der Jahreswechsel steht vor der Tür. Viele Deutsche haben bereits gute Vorsätze fürs neue Jahr gefasst: 58 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich im Bereich Gesundheit Ziele gesetzt haben. Auf Platz zwei kommen Vorsätze für die Familie: Hier hat sich jeder Zweite etwas vorgenommen, gefolgt von den guten Vorhaben im Beruf (41 Prozent) und im Bereich Geldanlagen und Finanzen (24 Prozent). „Bei den Vorsätzen für das kommende Jahr denken die meisten Menschen zuerst an das eigene Wohlbefinden. Dabei können sie mit kleinen Stellschrauben gerade beim Thema Geldanlage und Finanzen einiges optimieren“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. Immerhin gibt über die Hälfte an (53 Prozent), sich mit ihren Geldanlagen zum Jahresende verstärkt auseinanderzusetzen. Von denjenigen, die ihr Vermögen zum Jahresende genauer unter die Lupe nehmen, achten knapp zwei Drittel (63 Prozent) darauf, dass sie möglichst alle staatlichen Zuschüsse und Steuervergünstigungen mitnehmen. 41 Prozent der Sparer ziehen deshalb beim Vermögenscheck ihren Bankberater zu Rate. 59 Prozent dagegen machen ihn auf eigene Faust. Das sind Ergebnisse des Trendbarometers der Union Investment. Seit Anfang 2001 ermittelt das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Fondgesellschaft der genossenschaftlichen Finnazgruppe quartalsweise das Anlegerverhalten. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Für das vierte Quartal erhob Forsa die Daten vom 2. bis 10. November 2016. Bei Umfragewerten, die sich nicht zu 100 Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.

Mit Blick auf ihre Finanzen wird den Menschen offensichtlich klar, dass sich mit Zinsprodukten derzeit kaum noch Geld verdienen lässt: Rund die Hälfte der Anleger (49 Prozent), die über ein Fest- beziehungsweise Termingeld verfügen, bekommen weniger als ein Prozent Zinsen. Knapp ein Viertel (23 Prozent) verzeichnet einen Ertrag von ein bis zwei Prozent. Damit ist der Leidensdruck mittlerweile so hoch, dass die Deutschen nach Alternativen Ausschau halten: 39 Prozent stufen Investmentfonds als attraktive Geldanlage ein, neun Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. 42 Prozent und damit so viele wie nie zuvor halten es sogar für sinnvoll, zumindest einen kleinen Teil ihres Geldes in Anlageformen wie Aktien oder Investmentfonds anzulegen. Allerdings geben auch 46 Prozent der Sparer an, dass sie Anlageformen bevorzugen, die sie schon einmal genutzt haben. Hier zeigt sich die Schwierigkeit: „Anleger trauen chancenorientierten Anlageformen durchaus etwas zu, aber sie scheuen vor einem Investment, weil ihnen Erfahrungswerte fehlen,“ kommentiert Gay das Ergebnis der Studie.

Auch Sparpläne stehen bei den Anlegern zurzeit hoch im Kurs: 86 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich einen Sparplan mit 50 Euro Beitrag im Monat leisten könnten. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) hält Sparpläne für attraktiv, weil sie sich bereits mit kleinen Beträgen besparen lassen. „Die Voraussetzungen für den Einstieg in Fondssparpläne können nicht besser sein. Die Zurückhaltung der Anleger bei chancenorientierten Anlageformen ist zumeist unbegründet. Denn ein Fondssparplan gehört zu den einfachsten Lösungen für Sparer, der es ermöglicht, sie langsam mit höher rentierlichen Investments vertraut zu machen“, sagt Gay. Von den Ertragschancen müssen die Deutschen dabei nicht erst überzeugt werden: 88 Prozent glauben, dass sich mit einem Fondssparplan höhere Erträge erzielen lassen als beispielsweise mit dem Sparen auf einem Sparbuch.

Eine Grafik zur Umfrage finden Sie hier.

 

 

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