Mitarbeiter deutscher Unternehmen sind sehr pessimistisch

Gerade einmal zwei Drittel der Fach- und Führungskräfte deutscher Unternehmen glauben daran, dass ihr Unternehmen in den nächsten zwei bis drei Jahren wirtschaftlich erfolgreich sein wird. Damit gehören deutsche Angestellte zu den Pessimisten in Europa. Nur in Italien (62 Prozent), Belgien und Frankreich (je 60 Prozent) sowie Österreich (58 Prozent) glauben noch weniger Mitarbeiter an den Erfolg ihres Unternehmens. Spitzenreiter in Sachen Optimismus in Europa sind Slowenien (88 Prozent), Rumänien (80 Prozent) und Norwegen (78 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 1,4 Mio. Fach- und Führungskräften in 23 europäischen Staaten durch die globale Personal- und Organisationsberatung Korn Ferry Hay Group.

„Dass Deutsche seit jeher nicht zu den größten Optimisten zählen, ist bekannt. Es stimmt mich jedoch sehr bedenklich, dass mehr als ein Drittel der Manager und Arbeitskräfte trotz der wirtschaftlichen Dominanz Deutschlands und starker Wirtschaftsjahre nicht mehr an Wachstum und Wohlstand glauben wollen,“ sagt Mandy Rehmann, Director der Korn Ferry Hay Group.

Bis auf Polen werden die letzten zehn Plätze ausschließlich von den klassischen Industrieländern Westeuropas belegt – in allen dieser Länder prognostizieren mindestens 31 Prozent eine düstere wirtschaftliche Zukunft für ihre Unternehmen. Dass es auch anders geht, zeigen zwei Länder, deren Ergebnis in der Auswertung überrascht hat. So ist trotz vieler Krisenjahre und hoher Arbeitslosenquote die Zuversicht in Spanien bei 73 Prozent der Fach- und Führungskräfte groß, dass es mit ihren Unternehmen aufwärts geht. Die gleiche Anzahl schätzt dies im Vereinigten Königreich so ein.

Auch abseits des Gesamterfolgs ist die Einschätzung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschlands Unternehmen eher von wenig Zuversicht geprägt. So ist nur ein Drittel der Meinung, dass ihr Unternehmen ausreichend in der Lage sei, Talente zu finden und zu binden. 44 Prozent halten ihr Unternehmen für gut organisiert, nur 48 Prozent glauben, dass die Ursachen für schlechte Performance richtig angegangen und beseitigt werden. Immerhin: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) sagt, dass Mitarbeiter ermutigt werden, auch innovative Wege einzuschlagen, 58 Prozent verlassen sich auf die Unternehmensführung und 60 Prozent fühlen sich gut über die aktuelle Lage des Unternehmens informiert.

Insbesondere die Fach- und Führungskräfte der osteuropäischen Staaten geben sich optimistisch. So belegen diese mit Slowenien (88 Prozent schätzen die Entwicklung ihres Unternehmens positiv ein), Rumänien (80 Prozent), Slowakei und Tschechien (je 73 Prozent), Ungarn (72 Prozent) sowie Kroatien (71 Prozent) gleich sechs Plätze in der Top 10 der optimistischsten Länder.

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