Geldanlage

Nur jeder Siebte hat sein Anlageverhalten geändert

Quelle: Europäische Zentralbank

 

75 Prozent der Bundesbürger sind mit Blick auf ihre Ersparnisse besorgt. Und diese Besorgnis bezieht sich bei 53 Prozent auf die Niedrigzinspolitik der EZB. Das geht aus dem Vermögensbarometer 2017 hervor, das der DSGV anlässlich des Weltspartags veröffentlicht hat.

Wenig überraschend, halten denn auch zwei Drittel der Befragten eine baldige Zinswende für (sehr) wichtig. Unter den über 50-Jährigen meinen das 67 Prozent, unter den 40- bis 49-Jährigen 64 Prozent und bei den 14- bis 29-Jährigen "nur" 59 Prozent. Das muss nicht allzu sehr verwundern, handelt es sich hier doch um eine Altersgruppe, die zum Teil sehr wenig Erfahrung im Sparen bei einem höheren Zinsniveau hat und zum anderen bei wieder steigenden Zinsen noch die meiste Zeit hat, wieder mit Zins und Zinseszins zu sparen. Dass trotzdem auch in diesem Alterssegment eine deutliche Mehrheit eine Zinswende fordert, zeigt jedoch, wie sehr den Deutschen das Thema unter den Nägeln brennt.

Das mag auch daran liegen, dass das Sparverhalten überwiegend gleich geblieben ist: Das gaben in der repräsentativen Studie 67 Prozent der Befragten an. Nur ein knappes Drittel hat somit auf die Niedrigzinsen reagiert. Von diesem Drittel wiederum haben 38 Prozent infolge der Niedrigzinspolitik ihre Sparbemühungen reduziert, 15 Prozent sparen schlicht mehr als früher, um die fehlenden Zinsen auszugleichen. Und nur 48 Prozent sind mittlerweile auf andere Anlageprodukte ausgewichen. Umgerechnet auf die Gesamtstichprobe entspricht das einem Anteil von gerade einmal rund 15 Prozent. Berücksichtigt man dann noch, dass dies vor allem für Haushalte mit einem Nettoeinkommen ab 2 500 gilt, wird die Brisanz der Thematik umso deutlicher. Red.

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