Altersvorsorge

Das System ist stabil

Quelle: pixelio.de

Grundlegende Veränderungen am Vorsorgesystem in Deutschland sind nicht erforderlich, resümiert Prof. Bernd Raffelhüschen die Ergebnisse des Vorsorgeatlas Deutschland 2017, der unter seiner Leitung im Auftrag von Union Investment erstellt wurde. Eine auskömmliche Versorgung im Alter setzt allerdings voraus, dass die angebotenen Möglichkeiten jenseits der gesetzlichen Rentenversicherung auch tatsächlich genutzt werden.

Wie der Vorsorgeatlas belegt, wird die gesetzliche Rente wohl auch über das Jahr 2030 hinaus die Hauptstütze der Altersversorgung in Deutschland bleiben. Im Durchschnitt über alle Einkommens- und Altersklassen können die rund 34 Millionen Versicherten bei Rentenbeginn rund 48 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens ersetzen. Während allerdings die 50- bis 65-Jährigen mit einer Ersatzquote von 64,1 Prozent alleine mit der Gesetzlichen Rente ihren Lebensstandard sichern können, kommen die 20- bis 34-Jährigen auf lediglich 38,6 Prozent. 60 Prozent wären zur Sicherung des Lebensstandards im Alter erforderlich. Ohne Riester, bAV und sonstige private Sparanstrengungen wird es also nicht gehen. Für die staatlich geförderte private Altersvorsorge lautet das Fazit: Riester funktioniert. Mit den aktuellen Sparraten erhalten Riester-Sparer im Rentenalter durchschnittlich 290 Euro im Monat und können so die GRV um 10,6 Prozent des Einkommens ergänzen. Die heute 20- bis 35-Jährigen kommen mit ihrem Riester-Vertrag sogar auf einen Wert von 14,1 Prozent. Im Schnitt sind dies monatlich 392 Euro. Um die Akzeptanz der Riester-Rente weiter zu erhöhen, spricht sich Union Investment dafür aus, alle Bevölkerungsgruppen einzubeziehen, die steuerliche Förderhöchstgrenze zu dynamisieren oder zusätzliche Anreize wie eine Treuezulage einzuführen.

Mit einer zusätzlichen betrieblichen Altersvorsorge wären zwar fast alle Menschen gut abgesichert. Allerdings liegt die Partizipationsquote derzeit nur bei 16,3 Prozent der Beschäftigten zwischen 20 und 65 Jahre. Im Schnitt erhalten sie 575 Euro und können damit durchschnittlich 14,9 Prozent des letzten Bruttoeinkommens ersetzen. Vor allem deshalb sind auch die privat angesparten Geld- und Immobilienvermögen als Baustein der Altersvorsorge nicht zu vernachlässigen, ersetzen sie doch laut Vorsorgeatlas im Durchschnitt ein Viertel (26,1 Prozent) des Einkommens bei Renteneintritt.

Verfügen Menschen über Ansprüche aus allen drei Schichten, können sie auf durchschnittlich 82,6 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens kommen. Das ist deutlich mehr als die zur Lebensstandardsicherung erforderlichen 60 Prozent. Red.

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