Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 12/2017

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Gegenüber dem Vorjahresmonat sind die Konsumentenpreise in Deutschland im November 2017 um 1,8 Prozent angestiegen. Gleichzeitig rentieren deutsche Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von fünf Jahren mit - 0,34 Prozent. Mit etwas mehr Bonitäts- und Laufzeitrisiken bietet ein breiter und nicht direkt investierbarer Index von Unternehmensanleihen eine Nachsteuerrendite von 0,61 Prozent.

Dies sind selbstverständlich nur Indikationen. Es ist jedoch offensichtlich, dass ein realer Vermögenserhalt mit diesen Anlageklassen nicht möglich ist. Selbst Hochzinsanleihen liegen nur knapp oberhalb der notwendigen Rendite. Dementsprechend ist der Anlagenotstand bei ausschüttungsorientierten Anlegern extrem hoch. Die Ausweichreaktionen auf "neue" Vermögenklassen (beispielsweise Senior Secured Loans, Insurance Linked Strategies, Direct Lending) und weniger kapitalmarktorientierte Vermögensklassen (Immobilien, Private Equity, Infrastruktur) lässt sich daher durchaus nachvollziehen.

Die Niedrigzinspolitik führt damit zu einem gleichgerichteten Verhalten der Anleger. Ein solcher Herdentrieb, der von "innovativen" Lösungsansätzen begleitet wird, birgt natürlich ein gewisses Überraschungspotenzial. Ob sich dieses Potenzial durch rückwärts gerichtet Modelle erfassen lässt, darf bezweifelt werden. Niedrige Zinsen erfordern also hohe Vorsicht. Dies gilt für Anleger, aber besonders auch für deren Berater.

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