Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 3/2015

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Die Inflationsrate für Deutschland liegt im Januar 2015 bei minus 0,4 Prozent. Prominenter und eingängig zu argumentierender Einflussfaktor sind hier die stark gefallenen Energiepreise. Ob und für welchen Zeitraum diese auf dem niedrigen Niveau verharren, wird die Zukunft zeigen. Dementsprechend könnten die aktuellen Inflationserwartungen zu niedrig sein und Potenzial für Überraschungen darstellen. Bei den Vermögenspreisen sieht das Bild ganz anders aus.

So hat der deutsche Leitindex Dax in diesem Jahr bereits 10 Prozent zugelegt und 30-jährige deutsche Bundesanleihen rentieren bei, historisch gesehen, mickrigen 0,9 Prozent. Die Bewertungen und Renditen bei festverzinslichen Wertpapieren erzeugen große Probleme bei defensiven und zinsorientierten Anlegern. Sowohl auf institutioneller als auch auf privater Seite ist mit Ausweichmanövern zu rechnen. Stichworte wie "Illiquiditätsprämie", der eingängige Slogan "Dividenden sind die neuen Zinsen" und Bezeichnungen wie "anleiheähnliche Aktien" sind deutliche Symptome des greifbaren Anlagenotstands. Geht man davon aus, dass Rendite und Risiko zusammenhängen und historische Diversifikationseffekte spätestens dann verschwinden, wenn der Mehrwert offensiv einem breitem Publikum propagiert wird, dann sind Anlagestrategen, Produktmanager und Finanzberater heute einer Vielzahl von potenziellen Quellen für finanzielle Fehlentscheidungen ausgesetzt.

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