Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 5/2017

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Gegenüber dem Vorjahresmonat wurde im April 2017 ein Anstieg der Konsumentenpreise in Deutschland um zwei Prozent erwartet. Für die gesamte Eurozone beträgt der Wert 1,9 Prozent. Damit wäre der Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) erreicht. Die Währungshüter schauen allerdings weniger auf die aktuelle Inflationsrate. Sie blicken stärker auf die Kerninflationsrate und die am Kapitalmarkt erwarteten langfristigen Inflationserwartungen. Erstere ist nach einem längeren Seitwärtstrend angestiegen und beträgt nun 1,2 Prozent. Letztere haben sich nach dem Ergebnis des ersten Wahlgangs in Frankreich stabilisiert, liegen aber weiterhin unter dem Ziel der Notenbank. Einen auskömmlichen Zins für sichere Anlagen sollten Investoren bis auf Weiteres nicht erwarten. Der herrschende Anlagenotstand zeigt sich sehr deutlich bei den aktuellen Renditen. Eine Rendite von knapp drei Prozent ist für das Segment der sogenannten Hochzinsanleihen doch sehr niedrig. Der eine oder andere Anleger klettert die Risikoleiter sicher etwas höher, als es seine finanzielle Risikobereitschaft zulässt. Alternative Anlage zur Ertragsoptimierung beziehungsweise Diversifikation bleiben weiter gesucht. Ob sie ihre gewünschte Funktion erfüllen werden, wird die Zukunft zeigen. Ein Verständnis für die Risiken ist sowohl im Produktmanagement als auch der Kundenberatung zwingend erforderlich. Die häufig als kapitalbasiert bezeichnete Altersvorsorge stellt sich bei genauer Analyse als zinsbasiert dar. Dass diese ohne Zinsen nicht funktionieren kann wird zunehmend deutlich. Dementsprechend hoch ist der Beratungs- und Handlungsbedarf.

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