Versicherungen

Allianz ohne Bank

Quelle: Allianz

Am 7. Februar 2018 hat die Allianz Deutschland AG den Verkauf ihrer 90,2- prozentigen Beteiligung an der Oldenburgischen Landesbank AG (OLB) vollzogen. Der entsprechende Vertrag mit der Bremer Kreditbank AG, auf die die Anteile übergegangen sind, war bereits am 23. Juni 2017 unterzeichnet worden, stand aber noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Nachdem diese erteilt wurde, ist der Verkauf nun perfekt.

An strategischer Bedeutung verloren hatte die OLB, die sich selbst als "führende Regionalbank im Nordwesten" bezeichnet, für den Versicherer schon lange. Zwar befand sich die Bank bereits seit 2001 mehrheitlich im Besitz der Allianz. Besonderes Augenmerk galt ihr aber vor allem in den Jahren 2009 bis 2013, als die "Allianz Bank" als Zweigniederlassung der OLB nach dem Verkauf der Dresdner Bank das Bankgeschäft des Versicherers auf ganz neue Füße stellen sollte. In Umkehrung des Bankassurance-Gedankens sollte die Allianz Bank als "Assurbank" über die Allianz-Agenturen Bankprodukte vertreiben.

Erfolgreich war das Konzept jedoch nicht, weshalb die Marke 2013 eingestellt wurde und 45 Bankfilialen in den Versicherungsagenturen geschlossen wurden. Verantwortlich dafür war eine Reihe von Fakto ren. Einer davon war vermutlich die Wahrnehmung seitens der Kunden, in der eher das Bankgeschäft und nicht die Versicherungsthematik dominiert. Bankprodukte gewissermaßen als Anhängsel des Versicherungsgeschäfts zu verkaufen, erwies sich deshalb nicht als erfolgreiches Vertriebskonzept.

Seit dem Ende der Allianz Bank bestand die geschäftliche Verbindung der OLB mit dem Mutterkonzern im Wesentlichen in einer Vertriebsvereinbarung. Dass die Allianz im Zuge der stärkeren Konzentration auf das Versicherungs- und Vorsorgegeschäft im vergangenen Jahr den Verkauf der OLB in die Wege geleitet hat, war insofern nur konsequent. An der bestehenden Vertriebspartnerschaft soll sich dennoch nichts ändern. Das Experiment "Assurbank" ist damit aber wohl endgültig Geschichte. Red.

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