Geschäftsstelle

Freie Beraterwahl bei der Haspa

Quelle: Haspa

Rund ein Jahr, nachdem die Haspa ihr neues Filialkonzept vorgestellt hat, in das sie bis 2020 kräftig investieren will, hat das Institut eine erste positive Bilanz gezogen. Im Juni 2017 ist die erste dieser Filialen in Hamburg-Niendorf eröffnet worden, im Dezember gingen vier weitere Pilotstandorte an den Start. Die Zeit für den Umbau konnte dabei auf nur eine Woche gesenkt und entsprechend Kosten eingespart werden. Das allein dürfte schon etwas sein, wovon sich manch anderes Institut etwas abschauen kann.

Die Rückmeldungen der Kunden zu dem Ansatz, der die Filialen zu einer Art "Nachbarschaftstreff" machen soll, seien ausgesprochen positiv, berichtet die Haspa. So sorge die Stadtteilwand mit Wissenswertem aus der Umgebung für viel Gesprächsstoff. Und die Wartelisten von Gewerbetreibenden, die sich in den neuen Filialen kostenlos präsentieren können, seien bereits lang.

Erfolgreich ist auch die App Kiekmo, über die sich die Filialen digital mit der Nachbarschaft verbinden und Nachrichten aus dem Stadtteil sowie einen kostenlosen Schließfachservice in den Filialen für alle Hamburger anbieten. Neuerdings ist sogar ein Lebensmittellieferdienst mit an Bord, der auch in die Kiekmo-Schließfächer liefert.

In den Pilotstadtteilen Eimsbüttel und Ottensen mit rund 90 000 Einwohnern nutzen jeden Monat mehr als 50 000 Menschen die App. Die Download- und Nutzerzahlen liegen über den Erwartungen der Sparkasse. Im laufenden Jahr soll das Angebot deshalb auf weitere Standorte ausgeweitet werden.

Insgesamt sollen im laufenden Jahr mehr als 30 weitere Filialen umgebaut werden. Bis Ende 2020 soll dann das gesamte Filialnetz mit aktuell rund 130 Standorten umgestaltet und mit digitalen Services verbunden sein, unter anderem mit der Videoberatung, die derzeit pilotiert wird.

Ein anderer neuer Service ist der "digitale Beraterfinder", mit dem sich Kunden ihren persönlichen Wunschberater anhand Vita und Foto selbst aussuchen können. Aus Kundensicht ist dies zweifellos ein attraktives Angebot - zum Beispiel für junge oder ältere Kunden, die gerne mit einem Berater zusammenarbeiten möchten, der ihnen altersmäßig nahe ist. Aus personalpolitischer Sicht ist dieser Ansatz vermutlich spannend: Hier stellt sich die Frage, was zu tun ist, wenn bestimmte Berater "überbucht" werden, während andere nur selten ausgewählt werden.

Vermutlich lässt sich dieses Problem damit lösen, dass die weniger gefragten Mitarbeiter sich um jene Kunden kümmern, die keine persönlichen Präferenzen haben. Einen Motivationsschub löst dies bei den Betroffenen aber vermutlich ebenso wenig aus wie wenn sie zu immer neuen Coachings geschickt werden, um sie für die Kunden interessanter zu machen. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X