Vertriebspolitik

Haspa: Von der Filiale zum Stadtteilzentrum

Quelle: bum17031006

Mehr als 200 Millionen Euro will die Hamburger Sparkasse (Haspa) in den kommenden drei Jahren in ihre Filialen, in digitale Angebote und ihre IT investieren, um sich für die Herausforderungen der Zukunft gut aufzustellen. Das ist das größte Investitionsprogramm in der Geschichte des Instituts.

Rund 30 Millionen Euro von dieser Summe sollen in die Umgestaltung der Filialen fließen. Dabei soll das neue Filialkonzept mehr sein als nur ein "Möbelprogramm". Sondern die Filialen sollen zu lokalen Treffpunkten werden, an dem sich Nachbarn austauschen und vernetzen können - auch über das Bankgeschäft hinaus. So sollen beispielsweise Treffen zur Organisation von Stadtteilfesten oder Flohmärkten an dem großen Holztisch stattfinden können, den das Konzept vorsieht. Auch Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte sollen hier stattfinden. Die Haspa will dafür Gastgeber, Hamburg-Kenner und Tippgeber werden - das alles in einer optisch ansprechenden "Wohlfühlatmosphäre".

Es wird eine PIN-Wand geben, auf der Kunden Angebote und Suchanzeigen hinterlassen können. Auf einer kostenlosen Ausstellungsfläche können Unternehmen, Vereine und Institutionen aus der Nachbarschaft ihre Angebote präsentieren. Und auf einem interaktiven Bildschirm können Besucher über das stadtteilbezogene gesellschaftliche Engagement der Haspa mit bestimmen.

Die Raum- und Nutzungskonzepte wurden gemeinsam mit Kunden, Nicht-Kunden und Mitarbeitern erarbeitet und getestet. Ab Juni 2017 wird das neue Konzept in den Filialen in den ersten drei Standorten pilotiert. Bis 2020 sollen dann alle Filialen umgestellt und zu "Stadtteilzentren" geworden sein.

Schön sieht das alles aus. Und der Anspruch der regionalen Verwurzelung wird damit vermutlich bestens umgesetzt. Es ist auch gut möglich, dass es mit diesem Ansatz gelingt, mehr Frequenz in die Standorte zu bringen. Und doch bleiben Fragezeichen. Denn Frequenz ist schließlich nicht alles. Sondern die Filialen müssen sich auch rechnen, die 30 Millionen Euro an Investitionen wieder hereingespielt werden.

Dafür reicht es nicht, dass in der Filiale Straßenfeste geplant oder Lesungen durchgeführt werden. Sondern die Kunden müssen auch zur Beratung kommen. Daran ist schon mancher schöne Ansatz gescheitert. Red.

 

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