Frankfurter Sparkasse

Manöver in bewegter See

Seit gut einem halben Jahr in Amt und Würden, stellte Robert Restani als neuer Vorstandsvorsitzender Anfang April den Jahresabschluss von Deutschlands viertgrößter Sparkasse in Frankfurt vor. Die Botschaft kann nicht wirklich überraschen: Nach dem Rekordergebnis 2014 mit 102,7 Millionen Euro vor Steuern und nach Bewertung kehrte 2015 die "Normalität" zurück. Ein anhaltend anspruchsvolles Umfeld mit niedrigen Zinsen, hohen Aufwendungen für regulatorische Aufgaben und steigenden Kundenwünschen ließ das Ergebnis auf 84,9 Millionen Euro vor Steuern und nach Bewertung schrumpfen, ein Wert, der laut Restani "als neue Realität" auch in den kommenden Jahren von der Frankfurter Sparkasse zu erwarten und zu erreichen sei.

Mit Blick nach vorne betonte Restani, die konservative Bilanzpolitik weiter fortzusetzen, die internen Prozesse noch mehr zu verschlanken und den stationären mit dem Online-Vertrieb besser und enger zu verzahnen. Ein rein digitaler Geldanlageplan bei der Direktbanktochter 1822 direkt ist ebenso in Planung wie das Robo-Advising oder ein besonderes Angebot zum einfachen Kontowechsel. Große Hoffnung setzt der neue Unternehmenslenker auch in die Marktoffensive sowohl auf der Privatkundenseite als auch im Firmenkundengeschäft. Hierfür wurden die Geschäftsfelder neu sortiert und besser abgegrenzt. Allerdings haben heute schon 40 Prozent der potenziellen Kunden im Geschäftsgebiet eine Verbindung zur Frankfurter Sparkasse.

Um im Bild des ehemaligen Seglers zu bleiben: Die See ist zwar rau, aber die Richtung stimmt und das Schiff ist in hervorragendem Zustand und gut gewartet. Und der Steuermann scheint das richtige Gefühl für Schiff und Mannschaft zu haben, muss noch ergänzt werden. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X