Versicherungen

R+V erforscht automatisiertes Fahren

Quelle: R+V

Im Frühjahr 2017 hatte die R+ V eine Digitalisierungsinitiative angekündigt. In deren Rahmen hat der genossenschaftliche Versicherer jetzt gemeinsam mit Fraport ein Forschungsprojekt zum autonomen Fahren gestartet, bei dem es darum geht, erstmals ein hochautomatisiertes im Mischverkehr auf einer belebten Straße. An Tor 3, an dem der selbstfahrende Kleinbus der R+V auf einer 1,5 km langen Teststrecke eingesetzt wird, fahren täglich rund 2 600 Fahrzeuge ein und aus - davon fast die Hälfte Lkws. Hinzu kommen innerbetriebliche Fahrzeuge und Transporte, beispielsweise knapp 1 000 Frachtschlepper, die pro Tag eine an der Strecke gelegene Schleuse zum Vorfeld passieren oder dieses verlassen. Das Testfahrzeug kann sich somit in einem realistischen und äußerst belebten Straßenszenario mit Fußgängern und den unterschiedlichsten Verkehrsmitteln bewegen.

Üblicherweise ist ein solcher Test sicher etwas, das viele eher von einem Kfz- Hersteller erwarten würden. Für das dreiköpfige Team des R+V Innovation Labs "Connected Car" geht es aber um etwas anderes: Noch bevor die neue Kfz-Technik mit ihrer komplexen Software und einer Vielzahl von Sensorsystemen und Kameras Standard auf den Straßen ist, soll das Projekt präzise Erkenntnisse zu den Chancen und Risiken autonomer Fahrzeuge gewinnen - und zwar auf Basis eigener Daten.

Funktionieren Technik und Software autonomer Fahrzeuge dauerhaft reibungslos? Können selbstfahrende Autos und konventionelle Fahrzeuge problemlos und sicher gemeinsam auf der gleichen Straße fahren? Wie hoch ist die Akzeptanz sowohl bei Mitfahrern als auch bei anderen Verkehrsteilnehmern? Welche infrastrukturelle Unterstützung brauchen autonome Elektrofahrzeuge für einen optimalen Betrieb? Und welchen Einfluss hat das automatisierte Fahren auf die Schadenhöhe und Schadenhäufigkeit? Das sind Fragen, auf die die beiden automatisierten R+V-Busse Antworten aus erster Hand liefern sollen. Damit will sich der Versicherer rüsten für ein neues Zeitalter in der Kfz-Versicherung, das die Wiesbadener zumindest in Deutschland aktiv mitgestalten wollen.

Denn sicher ist: Das automatisierte Fahren wird auch die Kfz-Versicherung verändern. Hier frühzeitig anhand realer Daten passende Tarife zu berechnen, kann bei diesem Neustart einer ganzen Versicherungsbranche sicher von Vorteil sein. Das gibt der Genossenschaftsorganisation die Chance, sich in einem seit langem von starkem Preisdruck geprägtem Geschäftsfeld ganz neu zu positionieren und Marktanteile zurückzugewinnen - auch wenn die Policen nicht im Beratungsgespräch vor Ort abgeschlossen werden. Die R+V hat bereits Wege aufgezeigt, wie die Banken gleichwohl am Erfolg ihres Versicherers partizipieren können. Red.

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