Aus der Marken- und Werbeforschung

Insurtechs aus Verbrauchersicht wenig seriös

Fast vier von fünf (78 Prozent) der Versicherungskunden in Deutschland sind der Ansicht, dass der Finanz- und Versicherungsmarkt durch die Angebote von Insurtechs unübersichtlicher wird. Dies zeigt die dritte Befragungswelle des Yougov-Fintech-Trackers, für den von Mai bis Juni dieses Jahres rund 1 000 private Finanzentscheider und -mitentscheider internetrepräsentativ befragt wurden.

Dabei besteht die Stärke der Insurtechs gegenüber klassischen Angeboten aus Konsumentensicht in der klaren, einfachen Darstellung der Produkte sowie dem schnellen, einfachen Abschlussprozess online oder per App. Auch profitieren sie insbesondere bei jüngeren Verbrauchern gegenüber klassischen Anbietern von einer weniger förmlichen Ansprache.

Beim Thema Vertrauen sind hingegen die klassischen Anbieter klar im Vorteil. Denn gerade bei Versicherungen orientieren sich Versicherungsnehmer stärker an großen Gesellschaften mit Tradition und gutem Ruf. So werden die Angebote der Insurtechs zwar als innovativ, aber nicht unbedingt als seriös angesehen. Als Beispiel wird das Konzept von Friendsurance genannt. Auf den ersten Blick ziehe hier vor allem das Versprechen von Schadenfreiheitsboni. Bei näherer Betrachtung sei den Konsumenten aber nicht klar, wo genau der Vorteil zum klassischen Versicherungsprinzip besteht, deshalb sei die Abschlussbereitschaft mit nur 13 Prozent der Markenkenner gering. Auch bei "AppSichern" hätten viele Probanden den Eindruck, hier sollten unnötige Versicherungen vermarktet werden.

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