Der deutsche Zahlungsverkehrsmarkt kommt immer schneller in Bewegung. Regulatorische Rahmenbedingungen, diskussionswürdige Vorstöße von Notenbanken und Politik in Sachen Bargeld, neue Wettbewerber und nicht zuletzt das sich langsam wandelnde Kundenverhalten stellen die etablierten Spieler vor Herausforderungen und die bisherigen Strukturen infrage.
Wer bezahlt künftig womit? Das ist die eine entscheidende Frage. Die andere lautet: Wie kann ich mein Unternehmen hier richtig positionieren und auch entsprechend Geld verdienen? Das sind Fragestellungen, die Kartenemittenten gleichermaßen betreffen wie die Dienstleisterseite.
Beide müssen sich wandeln. Das geht aus den Vorträgen der diesjährigen Referenten hervor, die in dieser Ausgabe in Schriftform zusammengefasst sind. Die Sparkassenorganisation muss den digitalen Wandel mit Blick auf ihre breit gefächerte Kundschaft etwas anders angehen als manch anderer Wettbewerber, um die technikaffine Kundschaft ebenso bedienen zu können wie die Skeptiker, die länger am Gewohnten festhalten. Kartenorganisationen wie Visa arbeiten an neuen Technologien wie der Tokenisierung und der biometrischen Authentifikation. Gleichzeitig werden sie zu offenen Plattformen, um die Entwicklung von Innovationen auf Basis ihrer Strukturen zu ermöglichen und neue Anwendungsszenarien beispielsweise durch das Internet der Dinge einzubinden.
Reine Acquirer, wie es Concardis war, müssen sich zu breit aufgestellten Payment Service Providern wandeln, was auch nicht ganz ohne Akquisitionen gehen wird. Und einstige Terminalhersteller wie Ingenico vertreten ebenfalls einen solch breiten, internationalen Ansatz, müssen dabei aber gleichzeitig die immer noch vielfältigen nationalen Besonderheiten etwa bei Standards und der Zulassung von Terminals berücksichtigen. Lebhaft diskutiert wurde auf dem Bankkarten-Forum 2016 auch der Ansatz des Fintech-Unternehmens N26, den dessen Mitgründer Valentin Stalf präsentiert hat.
Mit den Instant Payments kommt ein neues Thema auf die Branche zu, das erneut das Zeug hat, enorme Bewegung in den Markt zu bringen. Der Beitrag von Katja Heyder von EBA Clearing zu einem paneuropäischen Ansatz für solche Echtzeit-Zahlungen folgt in der Ausgabe vom 1. Februar 2017.