Standardisierung

Ein wichtiger Schritt voran

Beim Thema Sepa wurde schon lange mehr Standardisierung bei den Zertifizierungsanforderungen für Terminals angemahnt. Denn das Ziel "any card at any terminal" ist schwierig zu erreichen, wenn für jeden Markt andere Terminals erforderlich sind. Bestrebungen, hier zu einer Harmonisierung zu kommen, laufen schon eine beträchtliche Weile. Nun scheint ein erster, wichtiger Durchbruch erreicht. Das Girocard-System und die französische Cartes Bancaires haben sich nach Ostern darauf verständigt, den neuen Kartenzahlungsstandard Oscar sowie die zugrunde liegenden Epas- und Sepa-Fast-Spezifikationen anzuerkennen. Damit werden die beiden größten Kartensysteme in Europa nun erstmals gemeinsame Zertifizierungsanforderungen für Kartenzahlungsterminals und Acquiringsysteme erarbeiten und bereitstellen.

Hierfür muss zwar erst noch eine Infrastruktur mit gemeinsamen Zertifizierungsstellen einschließlich ihrer Akkreditierung und gemeinsamer Validierungsanforderungen etabliert werden. Und doch ist die Unterzeichnung des Konsortialvertrags ein wichtiger Schritt bei der Integration von Kartenzahlungen in Europa.

Gerätehersteller können sich künftig unterschiedliche Entwicklungs- und Zertifizierungsprozesse ersparen. Das bedeutet Skaleneffekte und vor allem die Möglichkeit, innovative Terminals schneller an den Markt zu bringen. Gleiches gilt für die Acquirer. Handelsseitig werden vor allem die großen, internationalen Anbieter profitieren, die die gleichen Terminals auf die gleiche Weise in einem größeren Marktumfeld nutzen können. Um wirklich Sepafähig zu werden, müssten sich freilich andere europäischer Märkte der Initiative anschließen. Doch dafür stehen die Chancen vermutlich gar nicht schlecht. Der französische Markt gilt schließlich nicht eben als Sepa-freundlich. Wenn die Franzosen dabei sind, dürften andere sich somit bald anschließen.

Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X