Innovatives Zahlen: In der Schweiz haben sich Kartenemittenten, die größten Einzelhändler, Telekommunikationsunternehmen und Kartendienstleister auf einen gemeinsamen Standard für ein schweizweites Mobile-Payment-System geeinigt. Damit ist die Voraussetzung dafür geschaffen, nun auch die Verbraucher vom mobilen Bezahlen zu überzeugen. Gemeinsam will man den internationalen Wettbewerbern die Stirn bieten. In Deutschland soll die Zukunft des bargeldlosen Bezahlens jetzt in Kassel beginnen. Die "Girocard City" ist das neue Langzeit-Labor für die Markttauglichkeit von Innovationen rund um die Girocard und die zu ihrer Etablierung nötige Kommunikation. Die NFC-Infrastruktur und damit auch das kontaktlose Bezahlen ist in Österreich weitaus verbreiteter als in Deutschland. Vorreiter sind die Sparkassen und die Erste Bank. Die Gruppe ermöglicht seit Juni das kontaktlose Bezahlen nicht nur per Karte, virtueller Karte oder NFC-Sticker für beliebige Träger, sondern auch per Micro-Karte in einem Armband.
Regulierung: Der vom Bundesverband der electronic-cash-Netzbetreiber vorgelegte Entwurf zur Umsetzung der Anwenderauswahl am PoS hat nun wohl den Segen der EU-Kommission - zu spät jedoch für eine fristgerechte Umsetzung. Bis die an allen Terminals vollzogen ist, hat der Handel nun die Wahl, die Verordnung erst einmal zu ignorieren oder komplexe Prozesse zu installieren, die zu Diskussionen mit dem Kunden führen würden. Mit der PSD2 drohen Banken, zu reinen Dienstleistern im Hintergrund zu werden, räumt Eldo Devole ein. Das muss aber nicht sein, wenn sie das Girokonto zur zentralen Steuerungsplattform verschiedenster Finanzdienstleistungen ausbauen. Der eigentliche Wettbewerb finde deshalb zwischen innovativen und nicht innovativen Kreditinstituten statt.
Sicherheit: Die Betrugsprävention im Kartengeschäft beginnt bereits beim PIN-Versand, so Jakob Hanssen. Denn beim Ausspähen von PIN-Briefen sind Betrüger sehr kreativ. Der Deutsche Sparkassenverlag hat eine Lösung entwickelt, die sich allen bislang bekannten Ausspähmethoden gegenüber als sicher erwiesen hat. Die Hackergruppe Fin6 hat sich auf mobile Terminals im Handel und der Gastronomie spezialisiert. Mit welchen Verfahren sie dort Kartendaten abgreift, beschreibt Frank Kölmel. Dagegen hilft nur "Threat Intelligence", die Analyse der Bedrohungsszenarien.
Leitartikel
Die Schweiz als Labor (4)
Karten-Blickpunkte
Scheinvorteile bei der Anwenderauswahl (6)
Das Ende der Anonymität (6)
Zahlungskontengesetz: Chance für die Marke Girocard (7)
Bezahlen beim Roboter (7)
Petition für Apple Pay (7)
Akzeptanz zur Abschaffung kleiner Münzen gestiegen (8)
Girocard City: Neuer Denkansatz (10)
Debitkarte: Rückkehr der Jahresgebühr (10)
Co-Branding: Bahncard-Kreditkarte in der Kritik (10)
Kriminalstatistik 2015: Deutlich mehr Betrug bei ELV (11)
Im Gespräch
"Im Moment fällt es mir schwer, das Haar in der Suppe zu finden"
Interview mit Björn Hoffmeyer (12)
Bezahlverhalten
Zahlen wir 2025 bargeldlos?
Von Constantin Bregulla (15)
Innovatives Bezahlen
Mobile Payment in der Schweiz: Twint als gemeinsames System
Von Thierry Kneissler (18)
Girocard City: Die Zukunft kommt aus Kassel
Von Ingo Limburg (21)
Kontaktlos Zahlen in Österreich -jenseits der Plastikkarte
Von Swantje Benkelberg (26)
Regulierung
Anwenderauswahl: Handel zwischen Pest und Cholera
Von Ulrich Binnebößel (28)
PSD2: Welche Chancen Banken haben
Von Eldo Devole (31)
Nicht nur eine Bedrohung für Banken
Von John Fernandez (34)
Sicherheit
Beim PIN-Versand beginnt die Betrugsprävention
Jakob Hanssen (35)
Fin6 - Wie eine Hackergruppe operiert
Frank Kölmel (37)
Notiert
Daten und Fakten zum Zahlungsverkehr in der Schweiz (5) - Markt notizen (39) - Kartenmanagement-Glossar (41) - Impressum (42)