2016 - das Jahr der Kreditnehmer

Die Europäische Zentralbank hat auch auf der letzten Sitzung des Direktoriums in diesem Jahr nichts an ihrer geldpolitischen Ausrichtung geändert. Im Gegenteil: Das Ankaufprogramm für Anleihen wurde verlängert, womit auch nach dem Frühjahr 2017 enorme Mengen an Liquidität in die Märkte gepumpt werden. Das sorgt für viel Ärger gerade in Deutschland und ruft viele Kritiker einer solch expansiven Geldpolitik auf den Plan. Während die Konsequenzen für die Sparer fatal sind, können sich Kreditnehmer dagegen freuen. Egal ob Autokredit, klassisches Ratendarlehen oder Dispo-Umschuldung: Finanzierungen waren 2016 ausgesprochen günstig. Der Grund dafür sind die stark gesunkenen Kreditzinsen. So belief sich etwa der durchschnittliche Effektivzins für Konsumentenkredite in diesem Jahr auf 6,15 Prozent p.a.

Zum Vergleich: Im Jahr 2011 lag dieser Zins im Schnitt noch bei 7,30 Prozent p.a. – seither sank er kontinuierlich. Ein Blick auf die vergangenen sieben Jahre zeigt: Innerhalb dieser Zeitspanne war der Zins nie so niedrig wie in diesem Jahr. Kreditnehmer profitierten vom Tiefststand. Wie sehr, zeigt sich am deutlichsten anhand der folgenden Beispiele. Autokäufer, die im ersten Halbjahr 2016 über den CHECK24-Kreditvergleich eine Kfz-Finanzierung abschlossen, erhielten diese durchschnittlich um 700 Euro günstiger als vor fünf Jahren. Die Ersparnis ergibt sich aus der großen Zinsdifferenz. 2011 lag der durchschnittliche Jahreseffektivzins bei 5,78 Prozent, in diesem Jahr bei 3,18 Prozent.

Doch nicht nur bei Autokrediten konnten Darlehensnehmer sparen. Wer seinen Dispo-Kredit mit einem günstigen Ratenkredit ablöste, zahlte durch die Umschuldung im Schnitt etwa 300 Euro weniger. Das schrittweise Ausgleichen eines negativen Kontostandes war demnach 2016 nicht die beste Idee.Der Grund: Ein Dispokredit kostete in diesem Jahr durchschnittlich effektiv  9,91 Prozent, der bundesweite Jahreszins für einen Ratenkredit lag im Schnitt bei 2,65 Prozent.

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