Firmeninsolvenzen sinken 2016 erneut

Die Firmeninsolvenzen in Deutschland sind auch im Jahr 2016 gesunken. Die Zahl der Firmenpleiten verringerte sich um 6,2 Prozent auf 21789 Fälle (2015: 23222 Firmeninsolvenzen). „Durch den siebten Rückgang in Folge sind die Unternehmensinsolvenzen im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 1999 gesunken“, kommentiert Bürgel-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Baum die aktuellen Zahlen. Die Firmen in Deutschland profitieren von der weiterhin stabilen Binnenkonjunktur und den für sie günstigen Finanzierungsbedingungen. Zudem stützt der schwächere Euro Teile der exportorientierten Unternehmen. Hinzu kommt ein Effekt, der durch die positive Entwicklung der letzten Jahre eingetreten ist. Viele Unternehmen haben ihr Eigenkapital in den letzten Jahren erhöhen und damit ein Krisenpolster zur Risikoabsicherung aufbauen können.

Die durch Firmeninsolvenzen verursachte Schadenssumme ist im Jahr 2016 trotz der sinkenden Fallzahlen signifikant angestiegen. Die Insolvenzschäden summierten sich 2016 auf insgesamt 27 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um knapp 54 Prozent (2015: 17,5 Milliarden Euro). Verantwortlich für diesen sprunghaften Anstieg sind mehrere Zusammenbrüche von wirtschaftlich bedeutenden Unternehmen.

Ein Blick auf die Bundesländer zeigt, dass die Firmeninsolvenzen regional unterschiedlich ausgeprägt sind. Absolut gesehen stehen Nordrhein-Westfalen (6678 Firmeninsolvenzen), Bayern (2777), Niedersachsen (1882) und Baden-Württemberg (1741) an der Spitze der Statistik. Die Analyse der Insolvenzdichte (Firmeninsolvenzen je 10000 Unternehmen) zeigt ein leicht verändertes Ergebnis. Demnach gab es in Nordrhein-Westfalen und Bremen mit 100 Firmeninsolvenzen je 10000 Unternehmen deutschlandweit die meisten Fälle. Der Bundesdurchschnitt lag im Jahr 2016 bei 67 Firmenpleiten je 10000 Unternehmen. Die wenigsten Firmenpleiten gab es im Jahr 2016 mit 39 Firmenpleiten je 10000 Unternehmen in Baden-Württemberg.

Das Baugewerbe steht mit 85 Firmeninsolvenzen je 10000 Unternehmen an der Spitze der Auswertung der Hauptbranchen. Aber auch in der Logistik (83) und im Handel (70) liegt die Insolvenzquote über dem Durchschnitt. Die geringste Insolvenzdichte gibt es mit 32 Pleiten je 10000 Unternehmen im Energiesektor.

Für das laufende Jahr geht die Wirtschaftsauskunftei Bürgel weiter von leicht sinkenden Firmeninsolvenzen aus. „Aktuell können wir keine Trendumkehr erkennen und rechnen 2017 mit einem Rückgang um 3,5 Prozent auf 21000 Insolvenzen“, sagt Klaus-Jürgen Baum.

Die komplette Studie finden Sie hier

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