Europäischer Gewerbeimmobilienmarkt: Anteil ausländischer Investoren sinkt etwas

Die konjunkturelle Erholung in der Eurozone setzt sich fort. Trotz eines leichten Rückgangs zur Jahresmitte blieb das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2016 mit durchschnittlich 1,7 Prozent stabil. Prognosen zufolge wird das Wachstum in der Eurozone 2017 bei knapp 1,5 Prozent liegen. Dies entspricht einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr, der sich hauptsächlich aus politischen Unsicherheiten und ungünstigeren Fundamentaldaten – unter anderem Rohstoffpreise, Inflation, Ölpreise und Zinssätze – ergibt.

 Das Investmentvolumen ging im Vergleich zum Rekordjahr 2015 um zehn Prozent auf rund 231 Milliarden  Euro im Jahr 2016 zurück. Auch der Anteil ausländischer Investoren am Gesamtmarkt reduzierte sich im vergangenen Jahr. „Nach dem Rekordergebnis von 136,4 Milliarden Euro im Jahr 2015 fiel das Transaktionsvolumen internationaler Investoren um 19  Prozent auf 110 Milliarden Euro im Jahr 2016 – immerhin das drittstärkste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre”, erklärt Etienne Prongué, Head of International Investment Group bei BNP Paribas Real Estate.

Auf europäische Anleger entfällt mit 45,8 Milliarden  Euro der Löwenanteil (41 Prozent) der Investitionen aus dem Ausland, wobei der Anteil der Investoren aus der Eurozone (51  Prozent) nur geringfügig größer ist als der Anteil der Investoren aus europäischen Ländern außerhalb der Eurozone (49 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr stürzte der Anteil der amerikanischen Anleger um 37 Prozent auf 26 Milliarden  Euro ab. Damit machen sie nur 24  Prozent des insgesamt in Europa investierten ausländischen Kapitals aus (gegenüber 31  Prozent im Vorjahr). Aufgrund hoher Preise und anhaltender Ungewissheiten verlagerte sich das Interesse ausländischer Käufer stärker auf die Regionen Mittel- und Osteuropa (CEE), in denen eine stabile Entwicklung zu beobachten ist. Das Investitionsvolumen in den drei europäischen Top-Märkten Deutschland, Frankreich und Großbritannien hat sich dadurch halbiert.

Das Transaktionsvolumen bei den Investitionen in europäische Immobilien ging insgesamt zurück, trotzdem blieb die relative Verteilung der Investitionen unverändert und Großbritannien ist nach wie vor der beliebteste Investmentstandort in Europa. Aufgrund der abwartenden Haltung der meisten Investoren verzeichnete BNP Paribas Real Estate jedoch einen Rückgang um 30  Prozent. Der deutsche Markt leidet unter dem anhaltenden Angebotsmangel, der ein noch besseres Gesamtergebnis verhindert hat und gegenüber dem Vorjahr gingen die Investitionen aus dem Ausland um 20 Prozent zurück Auf Frankreich entfallen trotz eines Rückgangs um 19 Prozent weiterhin neun Prozent des Gesamtvolumens ausländischer Investoren. Die großen Gewinner dieser Entwicklung sind Irland, die Niederlande sowie Mittel- und Osteuropa.

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