Scope-Umfrage: Offene Immobilienfonds boomen

Hinsichtlich öffentlicher Immobilienfonds herrscht derzeit Hochstimmung unter Anbietern und Investoren. Diesen Schluss legt zumindest eine Marktbefragung der Ratingagentur Scope unter 13 Fondsanbietern (zusammen mehr als 180 Milliarden Euro Assets under Management) und 149 institutionellen Investoren, Vermögensverwaltern und Vertrieben nahe. Rund 60 Prozent der befragten Fondsgesellschaften beurteilen die Lage in diesem Jahr mit „gut“, 40 Prozent sogar mit „sehr gut“. Für das Jahr 2018 sind die Einschätzungen identisch. Die Einschätzung zur Lage korrespondiert dabei mit den erwarteten Mittelzuflüssen: Bereits im vergangenen Jahr verzeichneten offene Immobilienfonds Rekordzuflüsse. Nach den aktuellen Erwartungen der Fondsanbieter wird es 2017 so weiter gehen – knapp 40 Prozent rechnen mit moderaten Zuflüssen, mehr als 60 Prozent sogar mit deutlichen Zuflüssen.

Eine Folge der positiven Markteinschätzung und der erwarteten Mittelzuflüsse: Alle befragten Anbieter planen in den kommenden drei Jahren neue Produkte. Trotz sehr guter Stimmung und zahlreicher Produktpläne gibt es Risiken: Als größte Risiken für die Attraktivität offener Immobilienfonds stufen 60 Prozent der Befragten einen möglichen Anstieg des Zinsniveaus und den Mangel an geeigneten Investitionsobjekten ein. Die knappe Verfügbarkeit attraktiver Immobilien hat bereits heute Konsequenzen. So ist die Einschätzung zu den Investitionsvolumina für 2017 verhalten: Trotz erwarteter Mittelzuflüsse gehen nur knapp 40 Prozent der Anbieter von im Vergleich zu 2016 steigenden Investitionen aus. Rund ein Viertel der Befragten rechnet mit einem ähnlichen Niveau und knapp 40 Prozent gehen sogar von einem geringeren Investitionsvolumen als 2016 aus.

Der Mangel an attraktiv gepreisten Investitionsobjekten und die Erwartung weiterer Netto-Mittelzuflüsse gehen mit der Erwartung steigender Liquiditätsquoten einher: Rund 45 Proent der befragten Anbieter erwarten zum Jahresende höhere Liquiditätsquoten als zu Beginn dieses Jahres, knapp 40 Prozent rechnen mit einem ähnlichen Niveau und nur 15 Prozent gehen von sinkenden Liquiditätsständen aus.

Nicht nur bei den Anbietern, sondern auch bei Investoren und Vertrieben ist die Stimmung in Bezug auf offene Immobilienfonds auf einem hohen Niveau: Zwei Drittel der Befragten beurteilen die Lage im Markt der offenen Immobilienfonds in diesem Jahr als positiv oder sehr positiv, 30 Prozent schätzen die Lage neutral ein. Nur rund vier Prozent der Teilnehmer haben eine negative Einschätzung.

Diese insgesamt positive Einschätzung korrespondiert mit den Antworten auf die Frage nach der Bedeutung offener Immobilienfonds: Mehr als die Hälfte der Befragten geht von einem Bedeutungszuwachs in den kommenden drei Jahren aus – sowohl für Privatanleger als auch für institutionelle Investoren. Mehr als ein Drittel sieht keine Veränderungen. Nur rund 10 Prozent der Investoren und Vertriebe erwarten einen Bedeutungsverlust.

Die positiven Aussichten für offene Immobilienfonds gehen Hand in Hand mit dem Ruf nach neuen Produkten: Fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten hält die Auswahl an Fonds für zu gering. Das ist im Vergleich zur letzten Marktbefragung vor zwei Jahren eine deutliche Steigerung: Damals waren nur rund 30 Prozent der Umfrageteilnehmer mit der Produktauswahl nicht zufrieden.

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