W&W-Gruppe mit Rückenwind beim Ergebnis

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) konnte trotz eines unverändert ambitionierten Marktumfeldes in den ersten sechs Monaten den Konzernüberschuss nach Steuern um 28 Prozent auf 154,9 Millionen Euro steigern. Im Vorjahreszeitraum waren es 121,0 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2017 geht der W&W-Konzern von weiteren Wachstumsimpulsen im Neugeschäft aus. Auf Basis dieser Entwicklung hat der Vorstand seine Erwartungen für das laufende Jahr nach oben revidiert und rechnet nun beim Jahresüberschuss mit einer erkennbaren Überschreitung des Vorjahreswertes von 235 Millionen Euro.

Die Gruppe hat nach eigenen Angaben begonnen, weitreichende Investitionen in die verbesserte Kundenansprache und Kundenbetreuung sowie in die Digitalisierung zu tätigen. Gleichzeitig hat sie Weiterentwicklungen der Strukturen und Abläufe innerhalb des Unternehmens eingeleitet. Der Konzernüberschuss nach Steuern erreichte 154,9 Millionen Euro. Er lag damit knapp 34 Millionen Euro (plus 28 Prozent) über dem Vorjahreswert. Den größten Ergebnisbeitrag lieferte weiterhin die Schaden-/Unfallversicherung. Das Segment steigerte den Überschuss um 71 Prozent auf 96,1 Millionen Euro. Die in diesem Segment seit Jahren verfolgte nachhaltige und risikobewusste Zeichnungspolitik sowie die günstige Entwicklung der Elementarschäden führte zu einer nochmals verbesserten Combined Ratio (brutto) von 86,2 Prozent. Im Vorjahreszeitraum waren es 90,0 Prozent. Das Geschäftsfeld BausparBank und das Segment Personenversicherung weisen vor dem Hintergrund des andauernden Niedrigzinsumfeldes im Vergleich zu 2016 jeweils leicht geringere Gewinnbeiträge aus. Die Verwaltungsaufwendungen entwickelten sich trotz tariflicher Gehaltssteigerungen mit 534,3 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 533,0 Millionen Euro) stabil.

Die Wüstenrot Bausparkasse konnte im Netto-Neugeschäft (eingelöstes Geschäft) mit 5,76 Milliarden Euro Bausparsumme – Vorjahreszeitraum: 6,05 Milliarden Euro – annähernd das Vorjahresniveau erreichen (- 4,8 Prozent). Sie entwickelte sich damit deutlich besser als der Markt insgesamt. Mit einem Marktanteil von knapp 14 Prozent konnte Wüstenrot die Stellung als zweitgrößte deutsche Bausparkasse somit weiter festigen. Das Brutto-Neugeschäft nach Bausparsumme lag mit 7,01 Milliarden Euro unter dem sehr hohen Vorjahreswert (7,64 Milliarden Euro), der von den Sondereffekten eines Tarifwechsels positiv beeinflusst worden war. In der Baufinanzierung erhöhte sich konzernweit das Neugeschäft an vermittelten Krediten um 8,2 Prozent auf 2,76 Milliarden Euro nach 2,56 Milliarden im Vorjahreszeitraum.

Positiv wirkten sich im ersten Halbjahr die Maßnahmen zur Strukturverbesserung des Segments aus: Die im Frühjahr 2017 erfolgte Übertragung des Baufinanzierungs- und Pfandbriefgeschäfts der Wüstenrot Bank auf die Wüstenrot Bausparkasse sowie die Übertragung der Spar- und Anlageprodukte steigerten die interne Effizienz durch jetzt einheitliche Prozesse, Systeme und Produkte. Zum anderen verfügt die Bausparkasse jetzt über deutlich breitere Refinanzierungsmöglichkeiten. Beide Effekte wirken sich positiv auf die Ertragslage der Bausparkasse aus und eröffnen zudem Wachstumsspielräume rund um das Thema Wohnen.

Angesichts des anhaltenden Immobilienbooms in Deutschland rechnet der W&W-Konzern mit Wachstumsimpulsen beim Bausparen und der Baufinanzierung. Obwohl sich die sehr positive Ertragsentwicklung im ersten Halbjahr 2017 im weiteren Jahresverlauf nicht ohne Weiteres fortschreiben lässt, ist der Vorstand für das Gesamtjahr 2017 zuversichtlich und bestätigt seine bisherigen Aussagen. Er geht für den Konzern von einer erkennbaren Steigerung des Jahresüberschusses gegenüber dem Vorjahreswert von 235 Millionen Euro aus. Dabei wird sich neben den Zuwächsen im Neugeschäft und der günstigen Entwicklung im Segment Schaden-/Unfallversicherung auch ein Einmaleffekt aus einem Portfolioverkauf auswirken.

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