Büro-Vermietungsmarkt in den Big 7 auch zur Halbzeit des Jahres dynamisch

Die deutsche Wirtschaft ist auch zum Ende des zweiten Quartals in einer guten Verfassung und setzt ihren Höhenflug fort. Die Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Lage immer noch sehr gut - der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Juni weiter von 114,6 auf 115,1 Punkte und überbot damit den Rekordwert des Vormonats. Gleichzeitig sank die Arbeitslosenquote mittlerweile auf die Hälfte des Wertes in 2005. Auch in puncto Erwartung hat sich die Stimmung auf den deutschen Chefetagen wieder verbessert, der Aufschwung sollte sich insofern auch 2017 fortsetzen. Was noch zu Beginn des Jahres zu potenziell "disruptiven" Brandherden erklärt wurde, wie die Wahlen in den Niederlanden und Frankreich, Brexit, Populismus und Abschottung, hat sich zumindest relativiert.

Auch im zweiten Quartal haben sich alle zum Jahresauftakt festgestellten Trends und Entwicklungen bestätigt. Die Zeichen bei den meisten Unternehmen stehen nach wie vor auf Expansion, gepaart mit der Suche nach einer Verbesserung der aktuellen Büroausstattung. Ein Spiegelbild dieses Veränderungsprozesses in der Arbeitswelt sind die Anbieter von Co-Workingflächen. Vor allem in Hamburg und München haben sich diese im Verlauf des Jahres sehr expansiv gezeigt. Mindspace, Wework und Co. haben aber auch für die anderen Städte zahlreiche Standortpläne, sodass vonseiten dieser Nutzergruppe auch in der zweiten Jahreshälfte eine hohe Nachfrage ausgehen wird. Limitierend auf potenzielle Flächenwechsel wirkt jedoch immer stärker das Angebot, das sich in allen Städten weiter verknappt. Erfreulich auch die Entwicklung bei den großen Vertragsabschlüssen jenseits der 10 000 Quadratmeter. Summierten sich insgesamt zwölf Deals dieser Größenordnung im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf knapp 229 000 Quadratmetern, so sind es in diesem Jahr insgesamt 16 Abschlüsse mit immerhin 375 000 Quadratmetern. Zusammen kommen sie auf über 20 Prozent des gesamten Quartalsumsatzes.

In der geografischen Analyse hat es im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres nur geringfüge Veränderungen gegeben. München bleibt mit einem Umsatzvolumen von etwa 418 000 Quadratmetern auf Platz eins, vor Berlin mit gut 397 000 Quadratmetern. Und während die Statistik in München im Einjahresvergleich ein Plus von fast acht Prozent ausweist, reduzierten sich in der Hauptstadt die Vermietungen und Eigennutzungen um knapp zehn Prozent. Die beste Zwölf-Monats-Performance zeigte am Ende des ersten Halbjahres wieder Hamburg. In der Hansestadt legte der Umsatz um 19 Prozent auf 300 000 Quadratmetern zu. Ebenfalls im Plus notierten Düsseldorf mit neun Prozent und Stuttgart mit sieben Prozent. Köln ist neben Berlin die Hochburg mit einem rückläufigen Umsatzvolumen; in der Dommetropole am Rhein fällt der Vergleich mit dem Vorjahr mit 29 Prozent sogar recht kräftig aus. Und Frankfurt? Der Vermietungsmarkt in der Bankenmetropole kommt so langsam wieder in Schwung. Aus dem Minus im ersten Quartal ist im Verlauf der Monate April bis Juni ein Plus von knapp acht Prozent geworden.

Der Büroflächenleerstand ist in allen Big-7-Märkten auch im zweiten Quartal weiter gesunken und liegt bei 4,7 Millionen Quadratmetern. Dies entspricht einer Leerstandsquote von 5,1 Prozent. Der Abbau von kurzfristigen Anmietungsoptionen für Unternehmen schreitet weiter und mit erhöhter Dynamik voran. So hat sich das Angebot dieser kurzfristig verfügbaren Flächen innerhalb der vergangenen zwölf Monate um weitere fast 777 000 Quadratmetern reduziert. In Stuttgart haben sich die Leerstände im 12-Monatszeitraum um 29 Prozent reduziert, die Leerstandsquote ist auf 3,1 Prozent zurückgegangen. Neubauflächen sind faktisch derzeit kaum vorhanden - teilweise gravierende Nachteile für die Wirtschaftsperformance einer Stadt. dro

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