Offene Immobilienfonds reduzieren Frankreich-Anteil

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Am 23. April wählt Frankreich einen neuen Präsidenten - oder eine neue Präsidentin. Aktuellen Umfragen zufolge hat Marine Le Pen gute Chancen in die zweite Runde einzuziehen. Auch wenn Demoskopen für die Stichwahl eine Niederlage der Rechtspopulistin erwarten, ist die Nervosität überall spürbar. Möglicherweise auch bei offenen Immobilienfonds, die traditionell stark in Frankreich investiert sind, im vergangenen Jahr ihren Anteil französischer Objekte jedoch deutlich reduziert haben. Dies geht aus einer von Scope durchgeführten Analyse hervor, bei der zehn offene Immobilienfonds für Privatanleger mit europäischem oder globalem Fokus untersucht wurden. Während diese Fonds zu Beginn des Jahres 2016 französische Objekte im Wert von rund 9,2 Milliarden Euro im Portfolio hatten, waren es ein Jahr später nur noch 8,4 Milliarden Euro.

Zwar ist der Untersuchung zufolge bei neun der zehn Fonds der Frankreich-Anteil gesunken, jedoch ist die Verringerung des durchschnittlichen Frankreich-Anteils vor allem auf zwei Fonds zurückzuführen: Während der Haus-Invest seinen Anteil im vergangenen Jahr von 20,9 auf 13,9 Prozent senkte, wurde dieser vom Gundbesitz-Global von 18,2 auf 12,7 Prozent gedrosselt.

Beide Fonds haben deutlich mehr Objekte in Frankreich veräußert als angekauft. Bei den anderen Fonds ist der Frankreich-Anteil im vergangenen Jahr nur leicht gefallen. Fonds wie der Deka-Immobilien-Global oder der Grundbesitz-Europa haben ihren Bestand an französischen Immobilien nahezu konstant gehalten beziehungsweise sogar leicht erhöht. Sowohl bei den beiden Fonds, die ihren Anteil deutlich reduziert haben, als auch bei den übrigen Fonds spielt die Angst vor einem Wahlsieg von Le Pen und den daraus resultierenden Unsicherheiten allerdings eher eine untergeordnete Rolle. Die Reduktion des Frankreich-Anteils ist nach Einschätzung von Scope vielmehr der wirtschaftlichen Stagnation in Frankreich geschuldet. Red.

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