Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 12/2017

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

Tendenz

Politische Unsicherheiten haben die Börsen weltweit mal wieder fest im Griff. Diesmal ist es der Nahe Osten. Viele umliegende Golfstaaten haben die Beziehungen zum kleinen Emirat Katar abgebrochen. Ihr Vorwurf: Das kleine Land unterstütze unter anderem den Terror. Diese überraschende Entwicklung setzt nicht nur die Wirtschaft des an sich schwerreichen Staates unter Druck, sondern lässt auch den erfolgsverwöhnten deutschen Aktienmarkt kurz innehalten. Bei Redaktionsschluss bewegte er sich bei etwa 12 700 Punkten. Zuvor hatte der Index noch an seiner früheren Rekordmarke gekratzt. Gemeinsam mit der Wall Street freuten sich Anleger über die positive Entwicklung der US-Wirtschaft und hegten eine unverändert große Hoffnung auf eine gelungene große Steuerreform. Große Erwartungen an die Märkte haben offenbar auch Immobilienanleger. Der Dimax klettert auf über 115 Punkte. Die anhaltend günstigen Finanzierungskonditionen sorgen offenbar immer noch für gute Stimmung. Nach stärkeren Konditionsschwankungen im Frühjahr bewegten sich die Zinsen für Immobilienkredite seit Mitte Mai steil seitwärts, wie die Interhyp mitteilte. Die Bestkonditionen lagen im Schnitt bei knapp unter 1,3 Prozent. Der Durchschnitt bewegt sich um die 1,5 Prozent. Auch für 20-jährige Kredite kommen Kreditnehmer immer noch mit unter zwei Prozent Zinsen davon. Langfristig rechnet der Baufinanzierungsplattform-Betreiber jedoch mit leicht steigenden Zinsen. Einen Neuzugang hat derweil der S-Dax bekommen: Die Immobilienfirma Grand City Properties ist nun mit von der Partie und verdrängte den Glücksspielanbieter Zeal. dro

Kaufen, Halten, Verkaufen

Zwei Neueinschätzungen für Vonovia

Nach Zahlen zum ersten Quartal 2017 hat die Nord-LB das Kursziel für Vonovia von 36 auf 39 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Das Wohnungsunternehmen habe "gute Resultate" präsentiert, heißt es in einer aktuellen Einschätzung der Analysten. Dank der guten Geschäftsentwicklung sowie der Ausweitung des Immobilienportfolios infolge des Erwerbs der österreichischen Conwert habe das Management die Ergebnisprognose für 2017 anheben können. Unter anderem konnte etwa der Ausblick für die operative Kennziffer FFO I auf rund 900 bis 920 statt bisher 830 bis 850 Millionen Euro erhöht werden.

Auch Independent Research hat unterdessen das Kursziel für Vonovia angehoben: Bei 36 anstatt bislang 35 Euro liegt dieses nunmehr, die Einstufung lautet unverändert auf "Halten". Die Analysten erhöhten ihre Dividenden- und FFO-Prognosen für 2017 und 2018, sehen gleichzeitig aufgrund der aktuell recht hohen Bewertung aber nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial.

Baader Bank: Kurszielsenkung für Patrizia

Die Baader Bank hat das Kursziel für die Aktie der Patrizia Immobilien AG von 26 auf 23 Euro gesenkt. Die Einstufung "Buy" wurde aber beibehalten. Das verringerte Kursziel begründen die Analysten primär mit der Berücksichtigung neuer Schätzungen für das Jahr 2019, in dem für Patrizia keine größeren Transaktionen anständen. Grundsätzlich traut Baader Immobilienwerten längerfristig aber weiterhin überdurchschnittliche Renditen zu. Gerade für Patrizia blieben die Geschäftsperspektiven "vielversprechend". Das Ziel des Unternehmens, ihr derzeit bei rund 19 Milliarden Euro liegendes verwaltetes Vermögen um jährlich zwei Milliarden Euro zu erhöhen, erachten die Analysten für realistisch.

Goldman Sachs mit neuem Kursziel für LEG

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für die Aktie der LEG Immobilien AG von 85,50 auf 84,50 Euro gesenkt. Die Einstufung wurde aber auf "Neutral" belassen. Das neue Kursziel sei auf eine Anpassung der durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten im Bewertungsmodell zurückzuführen. Nach der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal sieht man bei Goldman Sachs weiterhin "schrittweise Positives", was der Wohnungskonzern aus Düsseldorf liefere.

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