Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 17/2017

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 18. 08. 2017

Tendenz Mario Draghi bleibt hart. Bei einem Auftritt vor Nobelpreisträgern in Lindau ließ er keinen Zweifel daran, dass die EZB auch weiterhin bereit ist, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Gemeinschaftswährung zu schützen. Der Italiener ging sogar noch einen Schritt weiter: Unverhohlen forderte er noch mehr Beinfreiheit für die europäischen Währungshüter. Europas Wirtschaft erholt sich mittlerweile weiter. Der Dax reagiert darauf jedoch lustlos. Bei Redaktionsschluss stagnierte er bei etwa 12 200 Punkten. Grund dafür mag der immer weiter an Kraft gewinnende Euro sein. Dies führt dazu, dass die Kurse exportorientierter Konzerne nachgeben. Leicht nachgegeben hat auch der Dimax auf zuletzt knapp 113,8 Punkte. Auf die Stimmung gedrückt haben dürfte der starke Rückgang der Genehmigungen für Bauanträge für Wohnungen. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wurde der Bau von lediglich 169 454 Wohnungen genehmigt. Das sind 7,3 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres. Der stärkste Abwärtstrend wurde bei Wohnheimen verzeichnet, dort wurden 31,8 Prozent weniger Genehmigungen erteilt. Zu dieser Kategorie zählen unter anderem Flüchtlingsunterkünfte. Auch die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ging um 9,5 Prozent zurück. Schuld daran sind laut ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner die schleppenden Genehmigungsverfahren und die Überregulierung der Branche. Immerhin: Bei Mehrfamilienhausprojekten gab es einen Anstieg: Sie legten um 1,8 Prozent auf 82 100 Wohnungen zu, der höchste Wert seit 20 Jahren. Derweil beschafft sich der MDax-Konzern TAG Immobilien günstig frisches Geld über eine Anleihe. Die Immobiliengesellschaft gibt eine fünf Jahre laufende Wandelanleihe im Volumen von 277 Millionen Euro aus. Die Aussicht auf eine Verwässerung der TAG-Aktie durch die spätere Wandelung der Anleihe in Aktien drückte den Kurs zeitweise. dro

Kaufen, Halten, Verkaufen

J.P. Morgan rät weiter zu TLG Immobilien-Kauf

Auf "Overweight" mit einem Kursziel von 22,50 Euro hat die US-Bank J.P. Mor gan die Einstufung für TLG Immobilien belassen. Das erste Halbjahr habe nach Analysteneinschätzungen den Erwartungen entsprochen. Die Konzernziele erschienen nach wie vor konservativ.

HSBC senkt Deutsche Bank auf "Reduce"

Das Kursziel von 19 auf 14 Euro für die Deutsche Bank hat die britische Investmentbank HSBC gesenkt. Darüber hinaus wurden die Papiere von "Hold" auf "Reduce" herabgestuft. Den globalen Investmentbanken stünden harte Zeiten bevor, hieß es in einer Branchenstudie. Relativ geringe Schwankungen an den Finanzmärkten, vor allem bei festverzinslichen Wertpapieren, dürften die Erträge der entsprechenden Institute belasten. Insofern sollten Anleger jene Investmentbanken meiden, die stärker auf das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen ausgerichtet seien. Bei der Deutschen Bank komme erschwerend die langfristig schlechte Berechenbarkeit der Geschäftsentwicklung hinzu.

Kepler Cheuvreux stuft Commerzbank herab ...

Aufgrund der starken Kurssteigerung der vergangenen Wochen hat das Analysehaus Kepler Cheuvreux das Papier der Commerzbank von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Das unveränderte Kursziel von 11 Euro sei erreicht worden, heißt es in einer Studie.

... Deutsche Bank belässt sie bei "Hold"

Auf 8 bis 9 Euro hat die Deutsche Bank das Kursziel für die Aktie der Commerzbank angehoben, aber die Einstufung auf "Hold" belassen. Man rechne mit einem Übergangsquartal in einem Übergangsjahr. Der Druck auf die Erträge dürfte kurzfristig anhalten, während es bei den Kosteneinsparungen vorangegangen sein sollte. Herausragen sollten zudem Restrukturierungsaufwendungen und die deutlich verbesserte harte Kernkapitalquote. Die Schätzungen wurden moderat angehoben.

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