Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 23/2016

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

Tendenz

Während an der Wall Street die Trump-Euphorie anhält, herrscht an den deutschen Aktienmärkten eher Kaufzurückhaltung. Laut Marktbeobachtern ist es ungewöhnlich, dass es derart abweichende Bewegungen an den Börsen gibt. Zum einen hält sich hierzulande die Freude über den Wahlsieg des Immobilienmoguls in Grenzen, zum anderen blicken Anleger mit Sorge auf das am 4. Dezember anstehende Verfassungsreferendum in Italien. Zu allem Unwohlsein befinden sich die Aktien der Banken des Stiefelstaates nahezu im freien Fall. Sie konnten von der jüngsten Erholung im Sektor nicht profitieren. Auch ein schwacher Euro vermochte es nicht, den deutschen Aktienmärkten Flügel zu verleihen. Bei Redaktionsschluss stand der Dax bei etwa 10 700 Punkten. Kleine Flügel erhielten indes Aktien der Deutschen Bank. Grund: Der Aufsichtsrat hat einstimmig vorgeschlagen, Paul Achleitner für die Hauptversammlung im Mai 2017 erneut antreten zu lassen. Auf zukünftige Flügel hofft die Schweizer Bank Crédit Suisse. Sie möchte ihr Inlandsgeschäft im der zweiten Jahreshälfte des kommenden Jahres an die Börse bringen, um zwei bis vier Milliarden Franken ins Boot zu holen. Weiter auf Sturzflug ist der Dimax. Er lag bei Redaktionsschluss nur noch bei gut 97 Punkten. Die Gründe für den Fall, der bereits mehrere Monate anhält, lassen sich offenbar nach wie vor mit dem massiven Nachfrageüberhang erklären. Lebensversicherer - auf dem Immobilienmarkt als institutionelle Anleger unterwegs - versuchen immer häufiger ihre Assekuranznehmer aus ihren Verträgen zu locken. Teils mit üppigen Abfindungen. Grund: Auch am Immobilienmarkt bekommen sie kaum noch renditestarke Investments. Von einer Blase ist das alles aber wohl immer noch weit entfernt. dro

Kaufen, Halten, Verkaufen

SRC Research: Kaufempfehlung für WCM

SRC Research hat die Aktie der WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG von "Accumulate" auf "Buy" heraufgestuft, das Kursziel vorerst aber bei 3,25 Euro belassen. Nach Ansicht der Analysten ist es dem Unternehmen gelungen, Ende September vier Einzelhandelszentren in Ostdeutschland zu "sehr lukrativen Konditionen" zu übernehmen. Für das neue Portfolio mit einer Gesamtmietfläche von über 52 000 Quadratmetern zahlte WCM einen Kaufpreis von 66,5 Millionen Euro. In Anbetracht annualisierter Mieteinnahmen von rund 4,4 Millionen Euro ergebe sich somit eine hohe Bruttoanfangsrendite von 6,7 Prozent.

Durch den Zukauf steige das Portfoliovolumen des Konzerns nunmehr auf fast 650 Millionen Euro an. Ein Anstieg auf etwa 700 Millionen Euro würde laut SRC dabei ein "immenses" Portfoliowachstum von rund 40 Prozent in nur zwölf Monaten bedeuten. Trotz dieses rasanten und profitablen Wachstums sei die Kursperformance der WCM-Aktie in den letzten zwei Monaten eher schwach ausgefallen - nach Einschätzung von SRC eine fundamental nicht erklärbare Entwicklung.

Berenberg senkt Kursziel von Patrizia

Die Berenberg Bank hat das Kursziel für Patrizia Immobilien nach Zahlen von 28 auf 24 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Die ersten neun Monate des Jahres seien grundsätzlich solide verlaufen. Wichtige Kennziffern wie das operative Ergebnis oder die Einkünfte aus dem Asset Management hätten sich zwar weiter positiv entwickelt. Für das Jahr 2017 geben sich die Analysten aber etwas vorsichtiger. Das neue Kursziel der Analysten biete dabei immer noch ein attraktives Kurspotenzial von 30 Prozent.

Deutsche Bank: "Atempause" bei der pbb

Die Deutsche Bank hat die Aktie der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) nach Quartalszahlen und der jüngsten Kursrally von "Buy" auf "Hold" herabgestuft und das Kursziel von 11,00 auf 10,50 Euro gesenkt. Es sei Zeit für eine Atempause heißt es in der relevanten Studie.

Die Kapitalkennziffern hätten zwar positiv überrascht und pbb denke über eine Sonderdividende nach. Doch bis zu einer Anhebung der regulären Ausschüttung dürfte es noch dauern. Außerdem bleibe die Gewinnentwicklung unter Druck.

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