Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 23/2017

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger, Bloomberg, Stand 17.11.2017

Tendenz

Jamaika ist Geschichte

Das erste Regierungsbündnis aus Union, FDP und Grünen auf Bundesebene wird noch ein paar Jahre auf sich warten lassen. Denn selbst ein Gespräch mit dem Bundespräsidenten konnte FDP-Chef Christian Lindner nicht zum Überdenken seiner Entscheidung bewegen. Zu groß seien die Differenzen zwischen den Positionen der Liberalen und denen von CDU/CSU und Grünen gewesen, zu gering das Entgegenkommen gerade der Union, heißt es seitens der FDP. Politiker im In- und Ausland fürchten nun eine schwächere Rolle der Bundesrepublik bei der Bewältigung europäischer und globaler Herausforderungen. Ähnlich klingt es bei Vertretern der deutschen Wirtschaft. Und die Börsen? Die zeigten sich nur sehr kurz beeindruckt. Zwar fiel der Dax direkt am Tag nach dem Abbruch der Verhandlungen kurz unter die wichtige 13 000er-Marke, holte das aber sofort wieder auf, um dann mehrere Tage hintereinander mit Gewinnen aus dem Handel zu gehen. Zum Redaktionsschluss lag das wichtigste deutsche Börsenbarometer wieder bei rund 13 200 Punkten. Auch der Dimax konnte von diesem Klima profitieren und verzeichnete mit 122,99 Punkten einen neuen Höchststand. Wie nah Freud und Leid allerdings beieinander liegen, musste Grand City Properties erfahren, die nach einem negativen Analystenkommentar abgestraft wurden und mehr als 2 Prozent einbüßten. Doch auch diese Verluste wurden umgehend wieder wettgemacht. Insgesamt stieg die Marktkapitalisierung des börsennotierten Immobiliensektor 2017 gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf nunmehr 73 Milliarden Euro zu. Das Immobilienvermögen der börsennotierten Unternehmen legte um weitere 26 Prozent auf 114 Milliarden Euro zu. Das macht sich auch international bemerkbar, der deutsche Anteil am europäischen Sektor liegt aktuell bei 23 Prozent, wie die Untersuchung des ZIA und von Barkow Consult ergab. P.O.

Kaufen, Halten, Verkaufen

Drei Kurszielsenkungen für Deutsche Euroshop

Gleich drei Analystenteams haben nach Zahlen für das dritte Quartal das Kursziel für die Aktie der Deutschen Euroshop AG gesenkt. Die Nord-LB traut dem Papier aktuell nur noch 34,50 anstatt 37,50 Euro zu, die Einstufung wurde auf "Halten" belassen. Der Umsatz sei in einem schwierigen Umfeld in den vergangenen beiden Quartalen zwar etwas gestiegen. Dennoch leidet das Geschäft des Unternehmens nach Ansicht der Nord-LB unter der starken Konkurrenz aus dem Internet.

Die DZ Bank senkte das Kursziel für die Deutsche Euroshop von 42,50 auf 39,20 Euro, die Einstufung "Kaufen" blieb aber bestehen. Der Neunmonatsbericht habe die Erwartungen grundsätzlich erfüllt. In dem Bewertungsmodell der DZ Bank ist nun allerdings ein zehnprozentiger Risikoabschlag berücksichtigt, der das niedrigere Kursziel begründet. Und schließlich hat Independent Research seine Erwartungen für die Aktie von 45 auf 42 Euro heruntergeschraubt, wobei auch hier die Einstufung auf "Kaufen" belassen wurde.

Equinet stuft Patrizia herab

Equinet hat die Aktie der Patrizia Immobilien AG aufgrund eines Kurspotenzials von aktuell nur noch elf Prozent von "Buy" auf "Accumulate" herabgestuft. Gleichzeitig hob die Investmentbank das Kursziel infolge der jüngsten Akquisitionen von 20,00 auf 21,50 Euro an. Diese Zukäufe seien nun im angepassten Bewertungsmodell für die Aktie des Augsburger Immobilienkonzerns berücksichtigt.

Vonovia: Analysten mit Quartalszahlen zufrieden

Die Citigroup hat das Kursziel für die Aktie von Vonovia von 46,90 auf 53,30 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Aufgrund des etwas stärker als erwartet ausgefallenen dritten Quartals erhöhte die US-Bank ihre Prognose für den Substanzwert des Dax-Unternehmens. Außerdem hob das Analysehaus Kepler Cheuvreux das Kursziel für Vonovia nach Quartalszahlen von 48 auf 49 Euro an, die Einstufung lautet dort unverändert "Buy". Das neue Kursziel spiegele das höhere Nettoanlagevermögen des Immobilienkonzerns wider.

Zudem könnten die Dividenden je Aktie in den kommenden Jahren steigen. Die Bewertung der Aktien erachten die Analysten nach wie vor als attraktiv.

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