Dekabank äußert sanfte Molltöne

"The trend is your friend." So heißt eine uralte Börsenregel. Doch man muss auch sehr genau erkennen können, wie lange ein Trend noch anhalten kann und vor allem anhalten wird. Und das ist nicht so einfach, denn es ist noch niemanden gelungen, stets zum Tiefstkurs zu kaufen und zum Höchstkurs zu verkaufen. Was für Börsen gilt, kann man auch auf die Immobilienmärkte übertragen: Wie lange hält der Trend von Rekorden und Rekorden noch an? Matthias Danne, zuständiger Immobilienvorstand der Dekabank, geht zwar von weiterhin sehr guten Bedingungen aus, ist aber etwas vorsichtiger gestimmt, als noch vor einem Jahr. Es stecke immer noch sehr viel Geld in den Immobilienmärkten, das eigentlich nicht als Immobilienanlage gedacht war, sagte er. Allerdings sind die Anlagealternativen angesichts der dauerhaft niedrigen Zinsen und der Unsicherheiten in der Welt und in Europa auch nicht größer geworden. Der Dax beispielsweise verlor seit Jahresanfang über zwölf Prozent an Wert.

Die geäußerte vorsichtigere Grundhaltung von Danne schlägt sich in den Ergebnissen der Dekabank (noch) nicht nieder. In den ersten drei Januarwochen lag das Transaktionsvolumen der Deka Immobilien bei rund 640 Millionen Euro und schließt damit nahtlos an die "außergewöhnlichen" Entwicklungen aus dem Jahr 2015 an, in dem insgesamt bei 135 An- und Verkäufen rund 4,3 Milliarden Euro bewegt wurden. Außergewöhnlich war das Jahr 2015, da die Zahl der gehandelten Objekte extrem hoch war.

Die Deka Immobilien hat ein über die Jahre zusammengestelltes Portfolio von 51 innerstädtischen Einzelhandelsobjekten von einem niederländischen Privatinvestor erwerben können, das sogenannte Julia-Portfolio, ein Deal, an dem mehr als ein Jahr gearbeitet wurde. Die Nettovertriebsleistung lag 2015 bei rund 1,8 Milliarden Euro, die Total Assets stiegen zum siebten Mal in Folge um über eine Milliarde Euro im Jahr auf nunmehr 29,5 Milliarden Euro. Mit einem verwalteten Immobilienvermögen von 27,8 Milliarden Euro zählt die Deka Immobilien nach eigenen Angaben zu den zehn größten europäischen und weltweit zu den fünfzehn größten Immobilien-Asset-Managern.

Auch 2015 war die Nachfrage nach den Deka-Produkten wieder höher als das Angebot. Gleichwohl werde man keinerlei Abstriche an den Ansprüchen an die Qualität der Objekte machen, stellte Danne klar. Das sind keine guten Nachrichten für die Institutionellen Investoren ("deren Nachfrage können wir nicht immer befriedigen") wie auch für die Eigentümer der Dekabank, die Sparkassen, denn die Kontingentierung des Angebots für die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute wird auch 2016 fortbestehen.

Doch nicht nur der An- und Verkauf von Objekten verläuft bei der Deka äußerst zufriedenstellend, auch das Geschäftsfeld Vermietung funktioniert bestens. Die Vermietungsleistung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 235 Millionen Euro, die gesamten Netto-Mieteinnahmen belaufen sich nunmehr auf 1,8 Milliarden Euro. Ein Baustein davon ist die Sanierungsarbeit, durch die die Attraktivität von Objekten erhöht werden konnte. Und auch der Bereich Immobilienfinanzierung blickt auf sein aktivstes Jahr zurück: Das Neugeschäft von 4,4 Milliarden Euro übertraf die Planung für 2015 von 3,4 Milliarden Euro weit. 1,6 Milliarden davon wurden weiterplatziert, davon eine Milliarde innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe.

P.O.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X