Immobilienleasing schrumpft weiter

Die Vorteile von Leasingfinanzierungen sind hinreichend bekannt: Es schont die Liquidität der Leasingnehmer, garantiert eine hohe Planungssicherheit und eine sichere Kalkulationsgrundlage, bietet steuerliche Vorteile und zeichnet sich durch Bilanzneutralität aus, da Leasinggegenstände noch nicht in der Bilanz des Leasingnehmers erscheinen. Noch muss an dieser Stelle ausdrücklich betont werden, denn die Bestrebungen der Internationalen Standardsetzer im IASB und FASB deuten sehr stark auf eine Änderung der bisherigen Praxis hin, da nach internationalen Regeln nach dem sogenannten "Right-of-Use" bilanziert werden soll.

Die Vorteile gelten natürlich gleichermaßen für das Mobilienleasing von Maschinen oder Fahrzeugen wie für das Immobilienleasing von Fabrikgebäuden oder Unternehmensimmobilien. Während das Mobilienleasing allerdings seit 2008, als die Finanzkrise die Investitionen einbrechen ließ, stabile Wachstumsraten vorweist, verliert das Immobilienleasing mehr und mehr an Bedeutung. Laut aktuellen Unterlagen des Bundesverbandes deutscher Leasingunternehmen sinkt das Volumen im laufenden Jahr um satte 29 Prozent auf gerade mal noch 1,21 Milliarden Euro. Das ist ganz weit entfernt von Glanzwerten vergangener Zeiten als bis zu 7,5 Milliarden Euro erzielt wurden.

Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse des Immobilienleasing sehr stark von einigen wenigen großvolumigen Transaktionen abhängig sind, kommen diese, ist es ein gutes Jahr, fehlen sie, dann nicht. Dabei kann das Immobilienleasing natürlich eine interessante Alternative für Unternehmen sein, die schnell wachsen - vor allem wenn gleichzeitig mehrere Immobilien neu gebaut werden müssen. Allerdings verfügen die deutschen Unternehmen derzeit aber über ausreichend Liquidität, weswegen die Innenfinanzierung dominiert. Und aufgrund der doch unsicherer werdenden wirtschaftlichen Prognosen werden große Investitionsprojekte, und dazu gehört die Errichtung von Gebäuden zweifellos, eher hintenangestellt. Dementsprechend fällt auch die Prognose der Experten eher zurückhaltend aus: "Die goldenen Zeiten des Immobilienleasing sind vorbei. Ein bis zwei Milliarden Euro pro Jahr sind der Bodensatz in diesem Geschäft", sagte BDL-Präsident Martin Mudersbach. P.O.

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