IPMS: Vergleichbarkeit auf den Büromärkten

Investoren wollen neben möglichst hohen Renditen und möglichst geringen Risiken vor allem eins: Transparenz. Von daher dürfte der neue "Internationale Standard zur Flächenermittlung" für Büroimmobilien auf große Gegenliebe und viel Wohlwollen stoßen. Denn Ziel des "International Property Measurement Standards" (IPMS) ist es gerade, auf den Immobilienmärkten weltweit für mehr Transparenz und Einheitlichkeit zu sorgen. Er soll langfristig eine Vielzahl bestehender Standards ersetzen, die derzeit rund um den Globus verwendet werden. Auf die Fläche bezogene Immobilienkennzahlen können damit erstmals weltweit direkt verglichen werden.

Das Problem bislang war, dass Immobilien weltweit sehr unterschiedlich aufgemessen wurden. Investoren und Mieter sind jedoch immer stärker auch grenzüberschreitend tätig und stehen so vor Herausforderungen. So können beispielsweise in Indien zur Bürofläche auch angegliederte Parkmöglichkeiten hinzugerechnet werden, während in Spanien Freizeiteinrichtungen berücksichtigt werden.

In manchen Regionen des Mittleren Ostens können gar "theoretische" Geschosse einbezogen werden, in anderen Regionen hingegen dürfen nur klimatisierte Flächen berechnet werden, während die tatsächliche Grundfläche irrelevant ist. Je nach verwendetem Messstandard kann die berechnete Fläche ein und desselben Gebäudes um bis zu 24 Prozent variieren. Bei einem Transaktionsvolumen im Bereich Gewerbeimmobilien von weltweit über einer Billion US-Dollar resultieren aus solchen Schwankungen der angegebenen Gebäudegrößen nicht unerhebliche Risiken für die Investoren. Dementsprechend mussten Unternehmen bisher auf eigene Kosten Umrechnungen erstellen, um eine Vergleichbarkeit für ihre internationalen Immobilienassets zu erhalten.

Entwickelt wurde der IPMS von weltweit 55 Berufsorganisationen, unter anderem den RICS. Diese sind zuversichtlich, dass sich der neue Standard, der von Branchenteilnehmern und Verbänden in aller Welt eingesetzt werden soll, sich als einzige, einheitliche Verfahrensmethode etablieren wird. Red.

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