Deutsche Bank unter Druck

Nachdem nahezu alle Ratingagenturen der Deutschen Bank vor gut einem Monat zu Beginn der Rechtsstreitigkeiten mit den USA noch den Rücken gestärkt haben und damals keine Implikationen für ihre Bonitätsbewertungen bei Deutschlands größtem Geldhaus für notwendig erachteten, dreht die Stimmung nun. So versah Fitch das langfristige Emittentenrating der Deutschen Bank mit dem Zusatz "rating watch negative", was eine baldige Herabstufung androht. Eine Entscheidung, ob die Bonitätseinstufung tatsächlich gesenkt wird, soll spätestens nach Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Quartal fallen. Die Ratingexperten erwarten vom Jahresstart 2017 Aufschluss darüber, wie die Bank mit ihrem Umbau und ihren Maßnahmen zur Kostensenkung vorankommt und ob sie ihre Position gegenüber den anderen großen Investmentbanken verteidigen kann. Die Bank müsse ihre Fähigkeit zeigen, ihr Ertragspotenzial zu verbessern, um ihr Langfrist-Rating 'A-' zu halten, hieß es. Die Analysten sorgen sich vor allem um die Kapitalausstattung. Die Ratingexperten von Fitch haben Zweifel, dass es der Deutschen Bank gelingt, 2017 so viel mehr Erträge zu erwirtschaften, dass das Eigenkapital wie geplant aus eigener Kraft aufgestockt werden kann. Die Deutsche Bank will die harte Kernkapitalquote bis Ende 2018 von 11,1 auf 12,5 Prozent verbessern. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) soll sich auf 4,5 Prozent verbessern.

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