Die Commerzbank und die Deutsche Bank haben von der Ratingagentur S & P wieder ein "A"-Rating erhalten. Die Bonitätswächter stuften die Langfrist-Ratings der beiden deutschen größten börsennotierten Institute in Deutschland von "BBB+" auf "A-". Das ist die siebtbeste Note auf der 22-stu figen Skala von S & P. Als Grund wurde die gute Kreditqualität genannt. Beide profitierten vor allem von der veränderten Einschätzung, was ihre Risikopuffer, das sogenannte ALAC und die damit verbundenen Risiken für die Gläubiger unbesicherter Anleihen betrifft. Als großes Plus notierten die Rater Fortschritte beim Umbau der Institute. Das Risiko, dass sich die Ratings von Deutscher Bank und Commerzbank angesichts eines Abschwungs in Deutschland wieder verschlechtern, drückt sich im negativen Ausblick für die Noten aus.
Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) wurde gleich um zwei Noten hochgestuft, ebenfalls auf "A-" (vorher "BBB"). Die Hypovereinsbank bleibt als Tochter der italienischen Unicredit dagegen bei "BBB+". Ob es mit ihrem Rating in den nächsten ein bis zwei Jahren aufwärts oder weiter abwärts gehe, hänge von den Abwicklungsregeln für Unicredit ab. Bei den deutschen Großbanken reagiert die US-Ratingagentur auf eine Klarstellung der Finanzaufsicht BaFin zur Einstufung erstrangiger Verbindlichkeiten, die nach einem neuen Gesetz bei der Abwicklung auch rückwirkend als nachrangig behandelt werden sollen. Die Banken können diese damit heranziehen, um Verluste aufzufangen. Damit wachsen ihre Puffer für Krisenfälle. Fallen die Anleihen aus, bedeute dies aber noch nicht die Pleite der Banken selbst. Sie würden vielmehr einer geordneten Abwicklung unterzogen, erklärte S & P.
Deutsche Bank, Commerzbank und pbb hätten trotz ihrer unterdurchschnittlichen Renditen ein "A"-Rating verdient. Bei der Commerzbank sei die Gefahr von Rückschlägen und negativen Überraschungen gesunken, bei der Deutschen Bank verhindere der bevorstehende jahrelange Umbau dagegen ein besseres Rating.