Ein Familienunternehmen ist wie ein Schiff, das versucht, durch die wechselnden Gezeiten hindurch in Fahrt zu bleiben - Zeiten des Innehaltens, des Stillstands, aber auch Zeiten der Beschleunigung inbegriffen. Nach zehn Generationen ist Désirée Eser die erste Frau am Steuer des Weinguts August Eser. Und sie wird ihr Schiff ganz bestimmt nicht in eine Flaute manövrieren. Längst hat sie Kurs aufgenommen, um bei günstigem Wind zu neuen Ufern der Qualität zu gelangen. "Ich freue mich darauf", sagt die junge Frau, "meinen Weg mit diesem Weingut zu gehen."
Désirée Eser hat nach ihrem Abitur eine Winzerausbildung im Weingut Dr. Bürklin-Wolf an der Mittelhaardt absolviert. Nach einem Praktikum in Burgund war sie ein halbes Jahr lang für das Deutsche Weininstitut in London tätig. Im Anschluss studierte sie Weinbau und Önologie an der Fachhochschule Geisenheim und nahm ein Stipendium für Weinbau an der University of California Davis wahr. Dann kehrte sie in den Rheingau zurück.
Seit 2007 lenkt Désirée Eser die Geschicke des Oestricher Familienwein-Porträt: Michael Link; Flasche: Thomas Jupa für Tre Torri Verlag guts. Gleich mit dem ersten Jahrgang konnte sie die Weinqualität heben. In Zukunft will sie den Betrieb weiter ausbauen und ihr Konzept der Qualitätsoptimierung fortführen. Sie favorisiert den trockenen Riesling Kabinett aus der Lage Oestricher Lenchen, die als erstklassig eingestuft wurde. Die Trauben wurden im Herbst 2008 im Herzstück des Lenchens gelesen. Die Parzelle liegt an einer warmen und gut bewindeten Berglehne, weshalb dort besonders gesunde und hochreife Trauben geerntet werden können. Sie macht daraus einen belebenden und feinfruchtigen Riesling mit Delikatesse und raffinierter Aromatik, dessen Eleganz und Finesse sich facettenreich am Gaumen zeigt. Weintipp aus der Zeitschrift:
FINE Das Weinmagazin - Special No.1
Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag