Bilanzen

VR-Leasing-Gruppe

Die VR Leasing versteht sich in der genossenschaftlichen Gruppe als Anbieter für einfache und schnelle Finanzierungslösungen, mit denen die Ortsbanken ihr Geschäft mit dem regional verwurzelten Mittelstand komplettieren können. Als Ergebnis einer im Jahre 2011 eingeleiteten strategischen Neuausrichtung, die immer noch läuft, konzentriert die Gesellschaft ihre Geschäfte auf das Inland. Dabei setzt sie auf die Kundenansprache über das Vertriebsnetz der Primärbanken, denen sie eine gleichermaßen schnelle wie effiziente Abwicklung möglichst über Online-Systeme mit integrierter, automatischer Entscheidungsfindung bieten will. In einzelnen Segmenten (Bürofachhandel und Zentralregulierung) erfolgt die Kundenansprache auch über andere Vertriebspartner.

Als besondere Kompetenzfelder werden die Bereiche Maschinen, Energie- und Umwelttechnik, Fahrzeuge, Informations- und Kommunikationstechnologie und auch Medizintechnik genannt. Neben Leasing, Mietkauf und Kredit umfasst das Produkt- und Dienstleistungsangebot das Factoring und die Zentralregulierung, die jeweils in eigenen Unternehmenseinheiten angesiedelt sind.

Für die in der VR-Leasing-Gruppe zusammengefassten Mobilien-Leasing-Gesellschaften, die VR Diskontbank GmbH sowie die VR Factoring GmbH hat die VR Leasing die Funktion als Leitungs- und Holdinggesellschaft. Sie vermietet eigenes Leasingvermögen und ist Mietgesellschaft im Besitz-Miet-Modell des Mobilien-Leasings, das sie gemeinsam mit der VR-Leasing Einkaufs-GmbH (VRLE) betreibt. Die wesentlichen im Markt operierenden Gesellschaften der VR-Leasing-Gruppe sind im Inland die VR-Leasing Aktiengesellschaft, die BFL Leasing GmbH, die VR Diskontbank GmbH und die VR Factorem GmbH, alle Eschborn, sowie im Ausland die Lombard Pénzügyi és Lízing Rt. (Lombard Lízing), Szeged, Ungarn, und die Landesgesellschaften der VB-Leasing International Holding GmbH (VBLI), Wien.

Die Auslandsaktivitäten zählen allesamt zu den definierten Nicht-Kerngeschäftsfeldern (Abbaugeschäft). Die russische FB Leasing OOO (FBL), an der die VR Leasing indirekt mit 75,2 Prozent beteiligt war, wurde 2013 verkauft. Lombard Lízing befindet sich in einem Restrukturierungsprozess. Der vorhandene Bestand soll abgewickelt werden, das Neugeschäft soll sich künftig auf Vendorenprodukte, Lagerfinanzierung und sonstige Dienstleistungen konzentrieren. Der Fokus der Lombard Lízing wird dabei nach Angaben der Gesellschaft auf Neuwagen, Gebrauchtwagen und Kleinnutzfahrzeuge liegen. Der Vertriebsweg konzentriert sich ausschließlich auf Vendoren und Captives. Im Geschäftsbericht wird auf einen planmäßigen Verlauf des Geschäftsabbaus verwiesen.

Für die VBLI wurde im Berichtsjahr ein strukturierter Verkaufsprozess eingeleitet. Sie bearbeitet das nicht mehr zum Kerngeschäft zählende Leasinggeschäft in Mittel- und Osteuropa. An der VBLI hält die VR Leasing eine indirekte Beteiligung von 50 Prozent. Die übrigen Anteile liegen bei der von der Österreichischen Volksbank AG (ÖVAG), Wien. Die VBLI wiederum hält Beteiligungen an Landesgesellschaften in Polen, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Bosnien-Herzegowina und Serbien-Montenegro. Verkauft hat das Joint Venture der Österreichische Volksbanken-AG (ÖVAG) und der VR-Leasing AG inzwischen die VB Leasing Polen sowie die VB Leasing Rumänien an die polnische Getin Holding S. A. Das Closing erfolgte in der zweiten Septemberwoche 2014: Die Getin Holding übernimmt demnach 100 Prozent der Refinanzierung der beiden Unternehmen zum jeweiligen Nominale (samt aufgelaufener Zinsen). Der Prozess zum Abbau für die verbleibenden Landesgesellschaften der VBLI läuft weiter.

Die BFL Leasing GmbH betreibt als Finanzierungsspezialistin für Informations- und Kommunikationstechnologie, Soft- und Hardwarelösungen sowie Dienstleistungen das Vertriebs- und Direktleasing. Eingestellt wurde das Neugeschäft der nicht mehr zum Kerngeschäft gehörenden Aktivitäten im Immobilienleasing, Autoflotten- sowie Autohändlergeschäft.

Wesentliche Eckpunkte zum Geschäftsverlauf der VR Leasing im ersten Halbjahr 2014 werden im Zwischenbericht der DZ Bank genannt. So lag der Zinsüberschuss des VR-Leasing-Teilkonzerns mit einem Betrag in Höhe von 95 Mill. Euro um 20,2% unter dem Betrag des ersten Halbjahres 2013 in Höhe von 119 Mill. Euro. Während sich der operative Zinsüberschuss (ohne Beteiligungserträge) im Inland um 12 Mill. Euro auf 80 (92) Mill. Euro maßgeblich bedingt durch einen Rückgang des Forderungsbestandes in den Nicht-Kerngeschäftsfeldern verminderte, so heißt es dazu im Zwischenbericht, war dieser im Auslandsgeschäft um 11 Mill. Euro auf 8 (19) Mill. Euro rückläufig. Die Beteiligungserträge nahmen gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 um 1 Mill. Euro auf 7 (8) Mill. Euro ab.

Dass die Verwaltungsaufwendungen der VR Leasing um insgesamt 7 Mill. Euro auf 86 (93) Mill. Euro rückläufig waren, wird auf verringerte Beratungsaufwendungen und einen reduzierten Mitarbeiterstamm im Ausland zurückgeführt. Der deutliche Rückgang der Kreditrisikovorsorge um 7 Mill. Euro auf 15 (22) Mill. Euro wird auf einen ermäßigten Risikovorsorgesaldo im Inland und einen um 16 Mill. Euro verbesserten Risikovorsorgesaldo im Ausland (erstes Halbjahr 2014: plus 3 Mill. Euro erstes Halbjahr 2013: 13 Mill. Euro) zurückgeführt, der im Wesentlichen die ungarische Tochtergesellschaft Lombard Lizing betrifft. Das Ergebnis vor Steuern wird für den VR-Leasing-Teilkonzern im ersten Halbjahr 2014 auf 11 (13) Mill. Euro beziffert.

Im Geschäftsjahr 2013 verbuchte die VR Leasing laut Bundesanzeiger einen Anstieg des Rohertrags aus dem Leasinggeschäft um 30,4% auf 106,3 Mill. Euro. Zusammengefasst sind in dieser Größe das Leasingergebnis (679,5 nach 700,8 Mill. Euro), das Zinsergebnis (minus 17,1 nach minus 41,4 Mill. Euro), das Provisionsergebnis (minus 11,7 nach minus 7,1 Mill. Euro), Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Leasingvermögen (minus 556,9 nach minus 578,8 Mill. Euro) und Beträge aus den GuV-Positionen sonstige betriebliche Erträge (14,2 nach 11,4 Mill. Euro), sonstige betriebliche Aufwendungen (minus 1,7 nach minus 3,3 Mill. Euro), sowie im Vorjahr andere Verwaltungsaufwendungen (minus 0,4 Mill. Euro).

Im Beteiligungsergebnis von minus 0,6 Mill. Euro (nach minus 98,1 Millionen Euro) sind die Erträge aus Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen (3,3 nach 9,3 Mill. Euro), die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen (21,9 nach 18,2 Mill. Euro), die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen (minus 25,8 nach minus 110,3 Mill. Euro) sowie im Vorjahr Aufwendungen aus Verlustübernahme (minus 15,4 Mill. Euro - insbesondere aus der VRLE) zusammengefasst. Die Abschreibungen betreffen die Beteiligungen an der Lombard Lízing, der DVL Deutsche Verkehrs Leasing GmbH und der VR Immobilien Leasing (VRIL).

Der Verwaltungsaufwand wird mit 97,7 (108,5) Mill. Euro ausgewiesen. Laut Bundesanzeiger wurde er mit Umlageerträgen aus der Position sonstige betriebliche Erträge (38,3 nach 32,0 Mill. Euro) saldiert. Er hat sich im Wesentlichen durch die Umlageverteilung zwischen der VR Leasing und den verbundenen Unternehmen vermindert. Im sonstigen Ergebnis sind aperiodische und außerordentliche Aufwendungen und Erträge in Höhe von 5,5 Mill. Euro (nach minus 15,1 Mill. Euro) zusammengefasst.

In der auf 13,9 nach 75,4 Mill. Euro zurückgeführten Risikovorsorge sind Einzelwertberichtigungen, Pauschalwertberichtigungen und latente Bonitätsrückstellungen enthalten. Die Aufwendungen zur Risikovorsorge sind in den GuV-Positionen Abschreibung und Wertberichtung auf Forderungen und Wertpapiere sowie Zuführung zu Rückstellungen aus dem Kreditgeschäft ausgewiesen. Im Vorjahr wurden Vorsorgen für die Beteiligungen in Russland und Ungarn gebildet (53,6 Mill. Euro). Zudem wurde im Vorjahr von den Gesellschaftern ein Ertragszuschuss in Höhe von 242,5 Mill. Euro gewährt. Die Steuerposition wird mit 7,5 (2,5) Mill. Euro veranschlagt.

Die VR Leasing selbst beziffert für das Geschäftsjahr 2013 das Ergebnis vor Steuern bezogen auf das operative Geschäft auf 21,5 (minus 185,6 Mill. Euro). Hinzu kommen rund 10 Mill. Euro aus Sondereffekten.

Als operatives Ergebnis, in dem Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss und das sonstige Leasing- und Serviceergebnis zusammengefasst sind, werden - "trotz forciertem Abbau in den Nicht-Kerngeschäftsfeldern" - 244,6 (251,5) Mill. Euro genannt. Die Gesellschaft verweist dabei auf einen Ergebnisbeitrag der Kerngeschäftsfelder mit den Produkten Mobilien-Leasing inklusive Mietkauf, Factoring und Zentralregulierung von 34,7 (4,7) Mill. Euro, während die Nicht-Kerngeschäftsfelder (Immobilienleasing, Autoflotten- und Autohändlergeschäft, Ausland) den Ertrag um rund 3,1 (minus 190,2) Mill. Euro schmälerten.

Das Neugeschäft (Inland) im Kerngeschäftssegment Mobilien-Leasing wird für 2013 auf ein Volumen von 1,085 (1,182) Mrd. Euro veranschlagt, der Umsatz in den Sparten Factoring und Zentralregulierung auf ein Volumen von 11,302 (11,595) Mrd. Euro. Der Rückgang bei Leasing wird vor allem auf die organisatorische Neuausrichtung zurückgeführt, die durch die neu gestarteten Vertriebsinitiativen noch nicht kompensiert werden konnten. Impulse verspricht sich die Gesellschaft von einem Spezialprodukt für einfache und schnelle Finanzierungslösungen.

Personalien: Aufsichtsrat: Hans-Theo Macke (Vorsitzender bis 31. Dezember 2013), Stefan Zeidler; (Vorsitzender ab 1. Januar 2014), Hans-Bernd Wolberg (stellvertretender Vorsitzender): Vorstand: Theophil Graband (Vorsitzender), Ian Lees, Michael Henrich, Kerstin Frauke Scholz

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