Erfolgsfaktor Mitarbeiter

Erfolgsfaktor Personal in Banken und Sparkassen, herausgegeben von Joachim Hasebrook und Thorn Kring, Managementreihe des zeb Band 3, Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 2015, 240 Seiten, gebunden, 69,00 Euro, ISBN 978-3-8314-0865-8

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Qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind ein Erfolgsfaktor für Unternehmen. Eine hohe Identifikation mit den auf allen Ebenen glaubwürdig gelebten Werten erhöht nachweislich die Wachstumsquoten. Diese Ergebnisse langjähriger Untersuchungen gelten auch für die Finanzindustrie, die hierzulande in den vergangenen Jahren erleben musste, dass nicht nur die demografische Entwicklung, sondern auch die Imageverluste anlässlich der Finanzmarktkrise das einst so unerschöpflich erscheinende Reservoir an hoffnungsvollen Nachwuchskräften, die es zur Finanzindustrie hinzog, doch merklich austrocknete. Dazu kommt, dass Personal in Banken und Sparkassen nicht nur ein Erfolgs-, sondern auch ein Kostenfaktor ist - in Zeiten von Niedrigzinsen und eingeschränkten Ertragsmöglichkeiten steigt daher der Druck auf die Personalarbeit weiter an. Neue Technologien und Innovationen im Bankgeschäft erfordern zudem veränderte Mitarbeiterrekrutierung und -kompetenzen.

Vor diesem Hintergrund wird in der Managementreihe des zeb seit dem Jahre 2009 die nunmehr vierte Studie zu deutschsprachigen Kreditinstituten vorgelegt. Aus Sicht der Initiatoren sollen die Ergebnisse dieser Arbeiten dazu beitragen, die Bedeutung des Personals für die immer komplexere und herausforderndere Finanzdienstleistung in den Mittelpunkt zu stellen und Leitlinien für ein erfolgreiches Personalmanagement aufzustellen. Hohe Personalmanagementqualität, so lautet eine der Kernbotschaften dieser regelmäßigen Untersuchungen, verbessert zwar die zentralen Finanzkennziffern signifikant, gute Finanzkennziffern bedeuten jedoch keineswegs eine hohe Qualität des Personalmanagements.

Gegliedert ist das Buch in drei größere Abschnitte. Im ersten Teil geht es um die Grundlagen und Ausgangssituationen. Die Autoren leiten ein, indem sie Themenbereiche wie die Natur des Lernens, den messbaren Wert des Personals oder auch die Ethik als Faktor von Mitarbeiterführung und Unternehmenserfolg anschneiden. Im zweiten Teil werden empirische Befunde und Studienergebnisse vorgestellt. So befasst sich die erste der angeführten Studien explizit mit den Erfolgsfaktoren im Personalmanagement der genossenschaftlichen Primärbanken. Eine andere beschreibt, wie sich die Ergebnisse der Untersuchungen im Laufe der Jahre gewandelt haben. Auch dem Wert der Vielfalt beziehungsweise der Frage, wie (unterschiedlich) Männer und Frauen die strategische Ausrichtung der Personalarbeit in Banken und Sparkassen bewerten, ist ein Kapitel gewidmet.

Im dritten Teil sind Managementagenda und Handlungsempfehlungen zu finden. Zwar besteht Personalarbeit zu etwa drei Viertel aus reiner Datenbearbeitung. Mehrwert entsteht nach Ansicht der Autoren aber aus der Gestaltung von personalintensiven Geschäftsprozessen, der Vermeidung von Personalrisiken und der Beteiligung an der laufenden Entwicklung der Unternehmensstrategie. Dabei gilt den Autoren die Wirksamkeit der Personalarbeit auch auf Grundlage der Datenarbeit und -auswertung als direkt wirtschaftlich nachweisbar. Wie sich trotz demografischer Verschiebungen und technologischer Revolution die passenden Mitarbeiter für eine Bank gewinnen und binden lassen, ist ebenso Thema des dritten Buchabschnittes wie die Frage nach dem Schlüssel zu einer nachhaltigen Veränderung der Unternehmenskultur im Hinblick auf die Kundenorientierung beziehungsweise der Vertriebskultur in Kreditinstituten.

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