Während der Bruder Alexander sein eigenes Weingut aufbaute, stieg Andreas Christian Laible (Jahrgang 1980) ins Familienweingut ein. Das klingt irgendwie leichter, ist es aber nicht, wenn der Vater schon ein so anerkannter Winzer im meistprämierten Weingut Baden-Württembergs ist. Die trockenen Rieslinge und edelsüßen Weine stehen in hohem Ansehen und auch die Kritiker stimmen ausnahmslos in das Loblied ein. Aus nur siebeneinhalb Hektar Weinbergen werden jedes Jahr Dutzende verschiedener Weine erzeugt, von denen jeder einzelne dem Ruf des Hauses gerecht werden muss - keine leichte Aufgabe. Aber Andreas Christian hat sich gut vorbereitet und kommt offensichtlich hervorragend zurecht. Seine Weine sind von genau jener feinfruchtigen und filigranen Art wie die seines Vaters. Aber die besten trockenen Rieslinge, das Große Gewächs und sein kleinerer Bruder, der Achat, packen noch mehr mineralische Kraft drauf.
"Stillstand ist Rückschritt", so lautet das Motto des ambitionierten Jungwinzers Andreas Christian Laible. Sein Vater Andreas Laible hat durch Fleiß, Geschick und Gespür die Ortenau zu einem Begriff für feine Weine gemacht. Sein Erfolg basiert auf einer langen Erfahrung im Weinbau, der in der Familie seit vielen Generationen zu Hause ist. So werden die Reben selbst selektioniert, wodurch sich die genetische Bandbreite und die strukturelle Komplexität der Weine erhöhen. Es entstehen köstliche Weine, die mit einer ebenso eingängigen wie aromatischen Frucht brillieren. Diese Eigenschaften entwickeln sie vor allem im verwitterten Granitgestein der Lagen Durbacher Plauelrain und Durbacher Ölberg.
Das sind uralte Spitzenlagen mit bis zu fünfundachtzig Prozent Gefälle. Dass nicht nur Handarbeit, sondern auch Demut und knochenhartes Schaffen notwendig sind, um diese Kulturlandschaft zu erhalten und zu bewirtschaften, versteht sich von selbst. Andreas Laible hat dies seinen Söhnen Andreas Christian, der nun sein Nachfolger ist, und Alexander vermitteln können. Er hat eine umfassende Ausbildung zum Weinbautechniker absolviert, bevor er ins elterliche Weingut einstieg. Hier ist er an allen Prozessen des Weinmachens maßgeblich beteiligt, vom Rebschnitt über Lese und Vinifikation bis zu Ausbau und Reifung des Weins; darüber hinaus veranstaltet er Weinpräsentationen und kulinarische Weinproben. Gemeinsam mit seinem Vater bildet er ein starkes Team, das die siebeneinhalb Hektar Rebland und die vier Hektar Obstgärten mit Akribie und Leidenschaft bewirtschaftet.
Davon zeugt auch sein Lieblingswein, das Große Gewächs vom Riesling aus dem Jahrgang 2011. Der wuchs an hochwertigen Rebstöcken zu einem Wein heran, der ein verdichtetes Spektrum an verführerischen Aromen besitzt, von Weinbergpfirsich und Aprikose bis zu wilden Kräutern und exotischen Früchten. Mineralität, Frische und Struktur bilden das Fundament für einen Wein mit Potenzial und Haltbarkeit.
Weintipp aus der Zeitschrift:
FINE Das Weinmagazin - Special No.2
Hrsg. Ralf Frenzel Tre Torri Verlag
