BANKENCHRONIK Ausgabe 1/2018

9. bis 22. Dezember 2017

Die Sparkasse Köln-Bonn will das bankennahe Geschäft der privaten Immobilienvermittlung künftig wieder im eigenen Haus anbieten und hat dazu ihr seit 1995 in der Corpus Sireo Makler GmbH gebündeltes Privatkundengeschäft von Corpus Sireo Real Estate zurückgeholt. Die Sparkasse hat die Immobilien-Makler-Sparte mit Wirkung zum 1. Januar 2018 übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Zweigstelle von Barclays in Frankfurt wird ab Januar 2018 direkt von der Europäischen Zentralbank (EZB) überwacht. Die Barclays Bank PLC Frankfurt Branch der britischen Großbank hat an Größe gewonnen und wird deshalb als "wichtiges Institut" eingestuft.

Die Akademie der Deutschen Genossenschaften ADG und die Geno-Personal-Consult GmbH wollen ihre Zusammenarbeit mit dem Ziel intensivieren, die jeweils eigenen Leistungsangebote und Kernkompetenzen für die gemeinsamen Kunden synergetisch und komplementär zu ergänzen. Der Fokus soll auf der Zukunftsentwicklung von Personal- und Führungsfragen sowie kulturellen Aspekten liegen. Auch in der Grundlagenarbeit, der Entwicklung oder Durchführung von Studien und Veröffentlichungen wollen die Partner kooperieren. Zielgruppe sind Vorstände und Managementebene der großen Genossenschaftsbanken, Organisationen des Agribusiness sowie der Verbundgruppen.

Die Deutsche Bank verkauft ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in Polen einschließlich des Brokerhauses DB Securities an Bank Zachodni WBK (BZ WBK). Damit will die Bank ihr Geschäft stärker fokussieren und die Komplexität reduzieren. Das Hypothekenportfolio in Fremdwährungen ist von der Transaktion ausgenommen. BZ WBK ist Teil der Santander-Gruppe. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der polnischen Finanzaufsichtsbehörde (PFSA) und weiterer Regulierer sowie der relevanten Unternehmensgremien. Die Vertragspartner wollen den Verkauf im vierten Quartal 2018 abschließen.

Die Vertreter der Frankfurter Volksbank haben einstimmig der Fusion mit der Vereinigten Volksbank Maingau zugestimmt. Zuvor hatten Mitte November bereits die Eigentümervertreter der Vereinigten Volksbank den Weg für den Zusammenschluss freigemacht (ZfgK 12/2017). Die Eintragung der Fusion in das Genossenschaftsregister ist im ers ten Halbjahr 2018 rückwirkend zum 1. Januar geplant.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat das im Januar 2017 konsultierte Kapitalanlagerundschreiben veröffentlicht. Es enthält Hinweise zur Anlage des Sicherungsvermögens und richtet sich an alle Unternehmen, die zum Erstversicherungsgeschäft zugelassen sind und unter die Vorschriften für kleine Versicherungsunternehmen fallen, sowie an deutsche Pensionskassen und Pensionsfonds. Das Rundschreiben konkretisiert die Vorschriften der Anlageverordnung und Kapitel 4 der Pensionsfonds-Aufsichtsverordnung und findet ab sofort Anwendung.

Das Europäische Parlament und die Mitgliedstaaten haben eine Einigung über eine Verlängerung und Stärkung des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) getroffen. Die Laufzeit des sogenannten Juncker-Plans von ursprünglich drei Jahren (2015 bis 2018) wird jetzt bis 2020 verlängert. Außerdem sollen statt der zunächst anvisierten 315 Milliarden Euro bis 2020 Investitionen von mindestens einer halben Billion Euro ausgelöst werden. Zu den geänderten Rahmenbedingungen des neu aufgelegten EFSI 2.0 gehört die gesteigerte Transparenz von Investitionsbeschlüssen und ein höherer Anteil von geförderten nachhaltigen Projekten. Mindestens 40 Prozent der im Rahmen des EFSI durchgeführten Infrastruktur- und Innovationsprojekte sollen im Einklang mit dem Übereinkommen von Paris zum Klimaschutz beitragen. Zudem soll der Anteil der kleinen und mittelgroßen Unternehmen im Bereich der EFSI-Förderung von 26 Prozent auf 40 Prozent erhöht werden.

Die Bawag P.S.K. übernimmt die Deutscher Ring Bausparkasse von der Basler Versicherungen, die bislang 65 Prozent der Anteile hält, und der Signal Iduna mit 35 Prozent der Anteile. Die Beteiligten haben über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart.

Die Deka-Gruppe bündelt künftig alle vermögensverwaltenden Produkte in der Deka Vermögensmanagement GmbH (DVM) und firmiert dazu die bisherige LBB-Invest GmbH, seit 2014 eine hundertprozentige Tochter der Dekabank, um. In der DVM sollen ab dem zweiten Quartal 2018 Dachfonds, die standardisierte Fondsvermögensverwaltung sowie die individuelle Vermögensverwaltung der Deka-Gruppe mit einem Bestandsvolumen von 30 Milliarden Euro konzentriert werden. Ende 2019 soll der Sitz der Gesellschaft von Berlin nach Frankfurt verlegt werden. Die Deka Investment GmbH wird sich künftig auf das fundamentale und quantitative Fondsmanagement von Publikums- und Spezialfonds, auf ETFs sowie auf das Asset Servicing fokussieren. Aus diesem Grund werden zum 1. April 2018 die von der LBB-Invest eigengemanagten Aktien- und Rentenfonds auf die Deka Investment GmbH übertragen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) legt neue Maßstäbe für die künftige Bestellung von IT-Vorständen in Banken und Versicherern an. Die Eignungsprüfung soll künftig nicht so stark auf den einzelnen Vorstand fokussiert werden, sondern mehr das gesamte Gremium betrachten. Damit will die Aufsicht sicherstellen, dass neben den reinen Bankkenntnissen auch ausreichend digitaler Sachverstand in den Vorständen von Banken und Versicherern vorhanden ist. Die Bestellung eines Geschäftsleiters, der nur für die IT zuständig ist, soll leichter werden, wenn die Geschäftsleitung aus mehr als drei Personen mit fundierten Kenntnissen in Bank- beziehungsweise Versicherungsgeschäften besteht.

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