Bankenchronik Ausgabe 2/2018

23. Dezember 2017 bis 8. Januar 2018

Das Bankhaus Lampe hat seine Fondssparte Lampe Equity Management an Brookfield Asset Management verkauft. Der auf Investments in erneuerbare Energien spezialisierte Asset Manager verwaltet für die CEE Group fünf Fonds für institutionelle Investoren mit einem Volumen von 1,3 Milliarden Euro. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Royal Bank of Scotland (RBS) will 259 Niederlassungen schließen, das entspricht in etwa einem Viertel ihres derzeitigen Filialnetzes. Dem Institut zufolge werden dadurch 680 Arbeitsplätze wegfallen. Als Grund für die Maßnahme nennt die Bank die im Zuge der Digitalisierung sinkenden Kundenzahlen in den Filialen.

Oddo BHF plant eine langfristige Partnerschaft mit Natixis. Die deutschfranzösische Finanzgruppe will mit der internationalen Bank der Groupe BPCE die Research- und Sales-Teams für Unternehmens- und Anlegerkunden zusammenschließen und damit gemeinsam Marktanteile gewinnen. Die Partnerschaft beinhaltet außerdem die Übertragung der Brokerage-Geschäfte und des Equity Research von Natixis in Frankreich auf Oddo BHF, die Zusammenführung der Aktivitäten beider Gesellschaften auf dem Aktienprimärmarkt in Frankreich bei Natixis und eine Beteiligung von Natixis an Oddo BHF in Höhe von 5 Prozent.

Allianz Global Investors (AllianzGI) und Allianz Capital Partners (ACP) haben ihren Marktantritt gebündelt. Ab 1. Januar 2018 operiert ACP als eigenständige Einheit unter dem Dach von AllianzGI. Ziel ist es, auf der Basis des Knowhows von ACP ein gemeinsames Investment-Angebot für externe Kunden zu entwickeln. ACP will sein Angebot weiterhin den Gesellschaften der Allianz Gruppe und ihren Kunden anbieten. Mit der Eingliederung von ACP steigt allein das von AllianzGI in Alternative Assets verwaltete Vermögen auf mehr als 58 Milliarden Euro, derzeit verwaltet der Asset Manager mehr als 36 Milliarden Euro an Alternatives.

Die französische Vermögensverwaltungsgruppe Crédit Mutuel Arkéa hat eine Minderheitsbeteiligung an Mandarine Gestion erworben. Konkret beteiligt sich das Tochterunternehmen Arkéa Investment Services zu 15 Prozent am Gesellschaftskapital der französischen Fondsgesellschaft. Hauptanteilseigner bleiben mit 65 Prozent die Mitarbeiter.

Die französische Fondsgesellschaft La Financière de l'Echiquier (LFDE) erwirbt den Asset-Management-Bereich der auf das Immobiliengeschäft spezialisierten Primonial-Gruppe. Unter der Marke Primonial Investment Managers wurden dort bisher die Tochtergesellschaften Alta Rocca Asset Management und Stamina Asset Management zusammengefasst. Im Gegenzug beteiligt sich Primonial zu 40 Prozent an LFDE.

Der Payment Provider Concardis hat die Mannheimer PCS PayCard Service GmbH und die Berliner Simplepay GmbH übernommen. Beide Unternehmen bieten als kaufmännische Netzbetreiber an ihren Standorten Lösungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr am Point of Sale, insbesondere bei kleinen und mittelständischen Betrieben an. PCS PayCard Service und Simplepay bleiben dabei als eigenständige Gesellschaften bestehen. Der Kauf wurde zum 1. Januar 2018 abgeschlossen. Eine Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und des Kartellamtes ist nicht erforderlich.

Banken und Versicherer aus dem Europäischen Wirtschaftsraum müssen nach dem Brexit ihre Niederlassungen nicht in Tochtergesellschaften mit eigener Kapitalausstattung umwandeln, außer sie betreiben ein Retailgeschäft vor Ort, teilte die britische Finanzaufsicht FCA (Financial Conduct Authority) mit. Während der noch auszuhandelnden Übergangsperiode seien die bisherigen Marktzugangsrechte (Passporting) weiter gültig. Nach deren Ablauf benötigen die europäischen Institutionen allerdings eine Betriebserlaubnis der bei der Zentralbank angesiedelten Bankenaufsicht PRA (Prudential Regulation Authority).

Die European Securities and Markets Authority (ESMA) hat eine Entscheidung bezüglich des ab 3. Januar 2018 bei Wertpapiertransaktionen in der EU benötigten Identifikationscode Legal Entity Identifier (LEI) getroffen. Da es nicht allen Marktteilnehmern rechtzeitig gelungen ist, sich den LEI zu beschaffen beziehungsweise es nicht immer möglich war, die Emittenten zu erreichen, deren Wertpapiere auf europäischen Plattformen gehandelt werden, wird eine Übergangsfrist von sechs Monaten gewährt. In dieser Zeit gelten Ausnahmeregelungen, so die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde. Die Übergangsfrist gilt auch für die Beschaffung fehlender LEI von Kunden von Wertpapierdienstleistern.

Der internationale Finanzdienstleister Paypal hat einen zweistelligen Millionenbetrag in den Festgeld-Marktplatz Raisin investiert. Das Unternehmen ist in Deutschland unter der Marke Weltsparen bekannt und will mit dieser vierten Finanzierung das Wachstum in seinen europäischen Kernmärkten beschleunigen. Die genaue Höhe des Investments wurde nicht mitgeteilt. Raisin bietet zudem seine API-Schnittstelle auch Banken, Vermögensverwaltern und Maklern in der EU zur Nutzung an.

Die EU-Bankenabwicklungsbehörde Single Resolution Board (SRB) und die kanadische Einlagensicherungsbehörde Canada Deposit Insurance Corporation (CDIC) haben eine Kooperation vereinbart. Das entsprechende Abkommen soll die Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen in Übereinstimmung mit ihrem jeweiligen Rechtsrahmen verstärken und die Abwicklungsplanung sowie deren Umsetzung im Falle von grenzüberschreitend tätigen Finanzinstituten erleichtern. Im September 2017 hatte der SRB ein ähnliches Kooperationsabkommen bereits mit der US-Einlagensicherungsbehörde Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) vereinbart.

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