Bankenchronik Ausgabe 4/2018

24. Januar bis 6. Februar 2018

Die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB) hat für 185 Millionen Euro 100 Prozent der Aktien der Semper Constantia Privatbank AG (Semper Constantia) erworben. Mit der Transaktion wird die LLB-Gruppe ihre Kundenvermögen um rund 17 Milliarden Schweizer Franken erhöhen und damit ein Geschäftsvolumen von über 75 Milliarden Franken ausweisen. Die derzeitigen Hauptaktionäre der Semper Constantia planen, sich in Höhe von rund 6 Prozent an der LLB zu beteiligen.

Der italienische Versicherer Generali verkauft seine Beteiligung an der irischen Tochter Generali Pan Europe an die Life Company Consolidation Group (LCCG). Der Gesamtwert der Transaktion, die im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen werden soll, liegt nach Unternehmensangaben bei 286 Millionen Euro.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will einen Katalog mit IT-Vorgaben für Versicherer veröffentlichen. Der 20-seitige Entwurf der "Versicherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT (VAIT)" soll vorausichtlich im April zur Konsultation gestellt werden. Neben IT-Strategie und -Governance regelt das Dokument das Informationsrisiko- und -sicherheitsmanagement, die Steuerung von Benutzerberechtigungen, die Anwendungsentwicklung, den IT-Betrieb sowie Ausgliederungen von IT-Diensten. Hinzu kommen diverse Dokumentationsanforderungen. Der Auf bau des Regelwerks ist identisch mit den Bankaufsichtlichen Anforderungen an die IT (BAIT), welche die Aufseher im November mit Blick auf die Kreditwirtschaft per Rundschreiben erlassen haben.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und die KfW Bankengruppe starten gemeinsam die Pilotphase für eine neue digitale Gründerplattform. Auf der Website www.gruenderplattform.de sollen Gründungswillige ab März 2018 individuelle Hilfestellung von der Idee über das Geschäftsmodell und den Businessplan bis hin zur Auswahl passender Förderung und Finanzierung erhalten. Gleichzeitig sind deutschlandweit zentrale Akteure für die Gründungsberatung und -finanzierung auf der Plattform eingebunden. Bis zum Start im März laufen die mehrstufige Testphase der Plattform sowie die deutschlandweite Einbindung der zentralen Gründungsunterstützer.

Concardis übernimmt die beiden kaufmännischen Netzbetreiber PCS PayCard Service GmbH, Mannheim, und Simplepay GmbH, Berlin. Beide Unternehmen sind insbesondere im Segment der kleinen und mittelständischen Betriebe tätig, in dem Concardis seine Präsenz weiter ausbauen möchte. Zusammen betreuen sie rund 4 700 Kunden mit etwa 6 500 Terminals. Beide Unternehmen sollen als eigenständige Gesellschaften bestehen bleiben. Die Gründer und Geschäftsführer Daniel Altehoefer und Jason Altehoefer werden die Unternehmen weiterhin leiten. Der Kauf wird zum 1. Januar 2018 abgeschlossen. Eine Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und des Kartellamtes ist nicht erforderlich. Mit der Übernahme setzt die Concardis Gruppe seine Wachstumsstrategie fort, im August 2017 wurde der technische Netzbetreiber Cardtech in die Unternehmensgruppe integriert.

Die Schweizer UBS hat von der skandinavischen Bank Nordea das in Luxemburg ansässige Geschäft für vermögende Privatkunden gekauft. Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion soll in der zweiten Hälfte des Jahres abgeschlossen sein.

Die Deutsche Bank zahlt im Rahmen eines Vergleichs in den USA eine Geldbuße in Höhe von 30 Millionen Dollar (24 Millionen Euro) wegen angeblicher Manipulation von Edelmetallpreisen, teilte die für die Rohstoffbörsen zuständige Aufsichtsbehörde CFTC mit. Im gleichen Verfahren wurden gegen die Schweizer UBS und die britische HSBC Strafen von 15 Millionen beziehungsweise 1,6 Millionen Dollar verhängt.

Die M.M.Warburg & CO und die NORD-LB bündeln ihre Asset-Management-Aktivitäten Warburg Invest und NORD-LB Asset Management in einer Gesellschaft. Das neue Unternehmen mit Standorten in Hamburg und Hannover wird ein betreutes Vermögen (Assets under Management and Administration) von zusammen mehr als 34 Milliarden Euro haben. Die unternehmerische Führung des neuen Hauses übernimmt die Warburg Bank mit 75,1 Prozent der Anteile. Der endgültige Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Behörden. Zu den Details der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Der Versicherer AXA will sich fortan mehr auf die Direkt- und Rückdeckungsversicherung konzentrieren. In diesem Zuge hat das Unternehmen eine Vereinbarung geschlossen, mit der Pro bAV Pensionskasse AG einen Teil des betrieblichen Vorsorgebestandes an die Frankfurter Leben-Gruppe zu veräußern. Die Übertragung umfasst in Summe etwa 6 Prozent des gesamten Bestands im Vorsorgebereich beziehungsweise rund 260 000 Einzelverträge und Kapitalanlagen in Höhe von knapp drei Milliarden Euro. Die Veräußerung steht noch unter dem Vorbehalt der Prüfung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Geplant ist der Übergang der Verträge zum 1. Januar 2020.

Der US-Bezahldienst Paypal wird künftig eine geringere Rolle für den langjährigen Partner Ebay spielen. Der Onlinemarktplatz hat sich für die Zahlungsabwicklung künftig für den niederländischen Anbieter Adyen entschieden. Dieser soll die Rolle als Zahlungsabwickler Mitte 2020 übernehmen, wenn der Deal mit Paypal ausläuft. Verbraucher sollen weiterhin Paypal als Bezahloption nutzen können, mindestens bis 2023. Ebay verspricht sich vom Wechsel des Zahlungsabwicklers geringere Kosten für die Händler auf ihrer Plattform und eine Vereinfachung der Zahlungsmodalitäten für ihre Nutzer.

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