Bankenchronik Ausgabe 7/2017

8. März 2017 bis 22. März 2017

Die ING-Diba, und Yareto.de, eines der großen Autokredit-Vergleichsportale für den Kfz-Handel, kooperieren. Ab sofort steht Kfz-Händlern, die sich auf der Homepage des Portals registriert haben, mit der ING-Diba ein weiterer Finanzierungspartner zur Verfügung. Damit will der Anbieter insbesondere auch Banken, die noch nicht beim Kfz-Handel aktiv sind, den Zugang zu den Händlern ermöglichen, um dort die Angebotsvielfalt zu steigern.

Die spanische Großbank Santander und die italienische Intesa Sanpaolo haben ihre jeweiligen Anteile an der Allfunds Bank für insgesamt 1,37 Milliarden Euro verkauft. Die Fondsplattform mit Sitz in Madrid verwaltet Aktiva in Wert von 250 Milliarden Euro. Käufer sind die US-Beteiligungsfirma Hellman & Friedman und der Staatsfonds GIC aus Singapur. Intesa Sanpaolo erhält 900 Millionen Euro für ihren 50-Prozent-Anteil, Santander für ihre 25 Prozent insgesamt 470 Millionen Euro.

Das Bankhaus J. Safra Sarasin wird zukünftig keine Private-Banking-Dienstleistungen mehr in Deutschland anbieten. Als Grund für diese Entscheidung wird die fehlende Masse genannt, das Geschäft macht weniger als ein Prozent der durch die Gruppe verwalteten Vermögen aus. Im Segment mit Institutionellen und Firmenkunden in Deutschland will das Institut weiterhin aktiv bleiben.

Im Zuge ihrer geschäftlichen Ausrichtung zur Verringerung des Geschäftes mit privaten Hypothekenbeständen hat die britische Großbank HSBC ein Portfolio mit US-Hypothekenkrediten für 3,4 Milliarden Dollar in bar an die Credit-Suisse-Tochter DLJ Mortgage Capital verkauft. Die Bank rechnet mit einem Buchgewinn von 150 Millionen Euro vor Steuern.

Mitte März 2017 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht Vertreter der Finanzbranche über aktuelle Themen der IT-Aufsicht informiert. Vorgestellt wurden unter anderem die geplanten Bankaufsichtlichen Anforderungen an die IT (BAIT). Mit diesem Rundschreiben wollen die BaFin und Bundesbank die IT-relevanten Passagen der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) konkretisieren. Der Entwurf der BAIT soll in Kürze zur Konsultation gestellt werden. Auf der Tagesordnung standen auch die Zahlungsdiensterichtlinie II (PSD II) und die für den Finanzsektor wesentlichen Aspekte der Anwendung der neuen Verordnung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik zu kritischen Infrastrukturen.

Oddo & Cie und die BHF-Bank formieren sich neu unter Oddo BHF. Ab sofort werden alle Einheiten der Gruppe unter dieser Marke geführt. Die neuen Namen sollen bis Ende des Jahres schrittweise in allen Einheiten und Niederlassungen eingeführt werden. Hauptgeschäftssparten der deutsch-französischen Bankengruppe sind das Asset Management, Private Wealth Management sowie Corporates & Markets.

Die Wirecard AG, München, hat Mitte März 2017 den Erwerb des Kundenportfolios für Kartenakzeptanz in elf Ländern im asiatisch-pazifischen (APAC-) Raum von der Citigroup bekannt gegeben. Dazu zählen sämtliche Kunden im Bereich Kreditkartenakzeptanz in Singapur, Hong Kong, Macau, Malaysia, Taiwan, Indonesien, Philippinen, Thailand, Indien, Australien und Neuseeland. Das Portfolio umfasst einen Kundenstamm von mehr als 20 000 Händlern, insbesondere aus der Reise- und Transportbranche, dem Finanzdienstleistungssektor, Luxusgüter, Handel sowie Technologie und Telekommunikation. Das Closing soll in mehreren Schritten bis Juni 2018 erfolgen. Weitere Details der Transaktion wurden nicht veröffentlicht.

Der kanadische Pensionsfonds CDPQ und der amerikanische Finanzinvestor KKR wollen von dem kanadischen Finanzinvestor Onex den US-Versicherungsmakler USI kaufen. Als Kaufpreis einschließlich der übernommenen Schulden werden 4,3 Milliarden US-Dollar genannt.

Die V-Bank AG, München, bekommt einen neuen Hauptaktionär. Die Horus V-Bank Holding GmbH kauft ein größeres Aktienpaket von der Wüstenrot & Württembergischen AG (W&W). Über den genauen Kaufpreis der zweistelligen Millionentransaktion, die unter dem Vorbehalt eines erfolgreichen Inhaberkontrollverfahrens steht, vereinbarten beide Parteien Stillschweigen. W&W war seit der Gründung der V-Bank im Jahr 2007 als Hauptaktionär beteiligt und reduziert durch den Verkauf seinen Aktienanteil von 49,9 Prozent auf 15 Prozent. Daneben hielten bislang unabhängige Vermögensverwalter 33,7 Prozent der Aktien, darunter die HORUS V-Bank Holding, sowie Management und Mitarbeiter rund 16,4 Prozent.

Die Europäische Kommission hat Ende März 2017 einen Aktionsplan "Finanzdienstleistungen für Verbraucher" vorgestellt. Er zielt darauf ab, mit der Beseitigung nationaler Hindernisse den europäischen Verbrauchern, die derzeit nur zu 7 Prozent Finanzdienstleistungen aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat nutzen, eine größere Auswahl an und einen besseren Zugang zu allen Finanzdienstleistungen in der EU zu bieten. Konkret geht es darum, das Vertrauen der Verbraucher und deren Stellung zu stärken, wenn sie Dienstleistungen im Inland oder aus anderen Mitgliedsstaaten erwerben, für expansionswillige Unternehmen den Abbau rechtlicher und regulatorischer Hindernisse im Auslandsgeschäft voranzutreiben und mit der Förderung einer innovativen digitalen Welt, die Hindernisse für den Binnenmarkt überwinden zu helfen. Flankierend hat die Kommission eine Konsultation zu Technologien und ihren Auswirkungen auf den europäischen Finanzdienstleistungssektor (Fintech) angestoßen, deren Ergebnisse in die Beurteilung künftiger Maßnahmen einfließen sollen.

Nach Abschluss der im Dezember 2016 gestarteten Sondierungsgespräche (siehe ZfgK 4-2017) geben die Vorstände der Volksbanken in Karlsruhe und Pforzheim keine Empfehlung für die Aufnahme von Fusionsgesprächen ab. Als Grund wird genannt, dass die Synergien aus einem möglichen Zusammenschluss momentan nicht in ausreichendem Maße gehoben werden könnten. Zudem würden regulatorische Beschränkungen zu einer deutlichen Ertragsbelastung führen und aktuell laufende Projekte, wie die geplante Fusion der Volksbank Karlsruhe mit der Spar- und Kreditbank eG oder die Digitalisierung im Vertrieb, erhebliche Mitarbeiterkapazitäten in beiden Banken binden. Eine Wiederaufnahme der Gespräche zu einem späteren Zeitpunkt schließen die beiden Genossenschaftsbanken nicht aus.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X