Die Hannoversche Volksbank zeigt sich bei der Vorlage ihrer vorläufigen Geschäftszahlen für das 156. Geschäftsjahr mit der Entwicklung zufrieden. Mit Blick auf das Neugeschäft des Berichtsjahres registriert die Bank mehr als 6 300 Neukunden und konnte 3 801 neue Mitglieder gewinnen. Zudem wurden knapp 7 200 neue Girokonten eröffnet. Die Bilanzsumme der Hannoverschen Volksbank überstieg zum Stichtag 31. Dezember 2016 mit 5,05 (4,79) Mrd. Euro erstmals die 5-Milliarden-Marke, damit gehört das Institut zu den zehn größten Volks- und Raiffeisenbanken Deutschlands.
In der Ertragsrechnung erhöhte sich der ausgewiesene Zinsüberschuss gegenüber dem Vorjahr um 3,0% auf 115,1 (111,7) Mill. Euro. Dies wird insbesondere dem guten Wachstum des Kreditgeschäfts zugeschrieben sowie einer Senkung des Zinsaufwandes für Einlagen, wobei die Bank an dieser Stelle ihre Möglichkeiten weitgehend ausgeschöpft sieht. Negativzinsen im Privatkundengeschäft sind bei der Volksbank derzeit kein Thema und sollen möglichst vermieden werden, im Firmenkundengeschäft werden sie nicht ausgeschlossen. Der Provisionsüberschuss nahm mit einem Plus von 2,7% auf 31,2 (30,4) Mill. Euro zu. Darin enthalten sind die Erträge aus dem Kunden-Wertpapiergeschäft sowie dem Vermittlungsgeschäft.
Der Verwaltungsaufwand der Bank verringerte sich im Jahr 2016 um nahezu 4 Mill. Euro auf 94,2 (98,1) Mill. Euro. Dass dabei der Personalaufwand auf 57,2 (60,7) Mill. Euro reduziert werden konnte, ist nach Angaben der Bank neben einem leichten Rückgang des Personalbestandes einer veränderten Bilanzierungsvorgabe der Rückstellungen für Altersteilzeitverträge geschuldet. Aktuell beschäftigt die Hannoversche Volksbank 927 Mitarbeiter, 37 weniger als im Vorjahr. Der Sachaufwand nahm auf 37,0 (37,3) Mill. Euro ab, ohne die Investitionen in den Ausbau zweier Beratungscenter zu vernachlässigen, wie die Bank betont. Aktuell betreibt die Volksbank 46 Geschäftsstellen sowie 32 SB-Center.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung stieg um 10,6% auf 50,2 (45,37) Mill. Euro. Für das Berichtsjahr weist die Bank ein positives Bewertungsergebnis von 1,74 Mill. Euro aus (nach minus 0,56 Mill. Euro im Vorjahr). Aus dem Jahresüberschuss, der mit 13,2 (13,1) Mill. Euro fast unverändert zum Vorjahr geblieben ist, will die Bank wieder eine Dividende von 5,5% zahlen. Dass das Eigenkapital der Bank aus dem Ergebnis weiter über die aufsichtsrechtlichen Anforderungen gestärkt wird, bewertet die Bank als gute Basis für ein weiteres kräftiges Wachstum. Die Cost Income Ratio verbessert sich auf 65,3% gegenüber 68,5% im Vorjahr.
Mit Blick auf die Bilanz meldet die Hannoversche Volksbank bei den Kundenkrediten im Jahr 2016 einen Anstieg um knapp 3% beziehungsweise 94 Mill. Euro. Der Kreditbestand wächst dadurch auf 3,25 (3,15) Mrd. Euro. Auch die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nahmen um 6,1% auf 3,86 (3,64) Mrd. Euro zu.
Trotz der Volatilität an den Aktienmärkten im Jahresverlauf 2016 registrierte die Bank insbesondere im 4. Quartal positive Auswirkungen auf die Kundendepots. Die Neuanlagen der Kunden sowie die Kursentwicklung bei Aktien, Fonds und Renten haben den vorläufigen Zahlen zufolge zum Stichtag 31. Dezember 2016 zu einem Anstieg der Werte in den Depots um 47,4 Mill. Euro geführt.
Die gesamten Geldanlagen, die Kunden der Bank außerhalb der Bilanz im Wertpapier- und Fondsgeschäft sowie bei Verbundpartnern der Hannoverschen Volksbank getätigt haben, wiesen einen Anstieg in Höhe von 63,8 Mill. Euro (oder 3,2%) auf 2,04 Mrd. Euro aus. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zinssituation wird in Hannover ähnlich wie in vielen anderen Primärbanken die Absicht betont, die Kunden in den Beratungsgesprächen verstärkt über die Chancen und Risiken aufklären zu wollen, Teile ihrer Einlagen in renditeträchtigere Anlageformen umzuschichten.