Börsennachrichten Ausgabe 15/2017

Deutsche Börse: Kooperation mit Trumid

Die Gruppe Deutsche Börse hat eine strategische Zusammenarbeit mit Trumid vereinbart. Das Finanztechnologie-Unter nehmen mit Sitz in New York betreibt ein elektronisches Handelsnetzwerk für Unternehmensanleihen, das es Marktteil nehmern ermöglicht, direkt und anonym miteinander zu handeln. Die Börse wird 10 Millionen Dollar in eine Minderheitsbeteiligung investieren und ergänzt damit die von Trumid bereits früher bekannt gegebene Finanzierungsrunde in Höhe von 28 Millionen Dollar. Trumid will die zusätzlichen Mittel nutzen, um sein Technologieangebot auszubauen. Beide Unternehmen wollen zudem gemeinsam Produkte und Dienstleistungen für den europäischen Markt entwickeln.

Wiener Börse: IT-Betreiber in Zagreb

Mit Beginn der zweiten Juliwoche 2017 hat die Börse Zagreb den technischen Betrieb ihres Börsensystems in Zagreb an die Wiener Börse übertragen. Letztere stellt der Zag reber Börse darüber hinaus ein Service- und Systempaket zur Abdeckung der Markt folgeaufgaben zur Verfügung. Dazu zählen die Realtime-Handelsüberwachung und -Datenverteilung für den kroatischen Markt, die Indexberechnung, Downstream-Systeme sowie fachspezifische Datenbanklösungen und Schnittstellen.

Die Wiener Börse ist damit der zentrale IT-Systemprovider für ein weiteres Land in der Region Zentral- und Osteuropa. Ak tuell bietet sie für fünf Märkte Infrastrukturdienstleistungen und Services, neben Kroatien sind das Ungarn, Slowenien, Tschechien und der Heimmarkt Österreich. Die Wiener Börse und die Börse Zagreb kooperieren schon seit dem Jahr 2014 im Datenvertrieb. Die Börse Zagreb weist eine Marktkapitalisierung von 31,5 Milliarden Euro und einen monatlichen Umsatz von 53 Millionen Euro auf. Derzeit handeln 17 Börsenmitglieder mit Aktien von 151 kroa tischen Unternehmen. Von der technischen Zusammenarbeit mit Wien erhofft sie sich eine Stärkung des heimischen Kapitalmarktes, eine Erhöhung der Visibilität und einen erleichterten Zugang für internationale Investoren.

Stuttgart: Soforthandel für Anleihen

Die Börse Stuttgart hat den börslichen Soforthandel auch für Anleihen in ihr hybrides Marktmodell integriert. Anleger können über die Ordermaske für ihr gewünschtes Ordervolumen einen Preis bei der Börse Stuttgart anfragen. Dort wird für die spezifische Anfrage eine aktualisierte Preisindikation erstellt. Laut der Börse werden dabei nicht nur die im zentralen Orderbuch vorliegenden Orders und die aktuelle Marktsituation berücksichtigt. Anschließend kann der Anleger innerhalb einer festgelegten Zeitspanne seine Order per Mausklick aufgeben und davon ausgehen, dass diese ohne Zuteilung im gewünschten Volumen und mindestens zur angezeigten Preisindikation ausgeführt wird. Ist die vollständige Ausführung nicht zeitnah möglich, wird die Order automatisch gelöscht. Der Anleger erhält in beiden Fällen eine unmittelbare Benachrichtigung.

Der Soforthandel wird - unabhängig vom Anleihetyp - für alle rund 14 500 in Stuttgart gelisteten Anleihen bereitgestellt. Er beruht auf dem Ordertyp Fill-Or-Kill und ist bereits bei Aktien, verbrieften Derivaten, Exchange Traded Products und Investmentfonds möglich. Derzeit ist das Angebot über die Onlinebroker Flatex und Vi-Trade verfügbar und soll sukzessive bei weiteren Onlinebanken ausgebaut werden.

ISE: Handelsplattform der Deutschen Börse

Die Irish Stock Exchange (ISE) hat die neue T7-Handelsplattform der Deutschen Börse für den irischen Aktienmarkt eingeführt. Die Technologie ist am 3. Juli für den Xetra-Handel an der Frankfurter Börse live gegangen und wird bereits bei Eurex Exchange und der European Energy Exchange eingesetzt. Die ISE verspricht sich von der Migration eine Aufwertung ihres Angebotes für den Aktienmarkt in puncto Leistung und Kapazität. Zudem wird auf Synergieeffekte verwiesen. Geringere Entwicklungs- und Wartungskosten für Unternehmen, die T7 für mehrere Märkte nutzen, so die Börse, machen die Anbindung und den Handel mit irischen Aktien für internationale Handelshäuser einfacher und kostengünstiger. Zudem wird mit dem neuen System die Latenz für alle Handels teilnehmer weiter reduziert.

Borsa Italiana: Blockchain-Plattform

Zusammen mit IBM will die zur London Stock Exchange gehörende italienische Börse (Borsa Italiana) in Mailand eine Blockchain-Plattform entwickeln, die die digitale Ausgabe von Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen ermöglichen soll. Die Partner versprechen sich durch den Einsatz der neuen Technologie eine deutliche Vereinfachung der Informations- und Dokumentationsprozesse rund um eine Kapitalmarktfinanzierung für KMU. Umgekehrt hätten Investoren die Möglichkeit, Investments in einem neuen Marktsegment zu tätigen.

Nasdaq-Technologie für Börse in Nigeria

Smarts, die Lösung der Nasdaq zur Marktüberwachung, wird als Plattform bei der nigerianischen Börse (NSE) eingesetzt und von der amerikanischen Börse betrieben. Die Technologie soll es der NSE ermöglichen, Erfahrungen zu sammeln, die Überwachung und Analyse der Händler durchzuführen, um Marktmanipulationen proaktiv überwachen, in ihren Strukturen zu erfassen und mögliche Täter abschrecken zu können. Die NSE setzt da rauf, durch den Einsatz des neuen Marktüberwachungsinstrumentes Vertrauen in die Weiterentwicklung der Börse einschließlich der Einführung neuer Assetklassen wie Derivate vorantreiben zu können. Dem Anbieter zufolge wird die Lösung derzeit zur Überwachung an 47 Marktplätzen, von 17 Regulierungsbehörden und mehr als 140 Marktteilnehmern in 65 Ländern eingesetzt.

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