Börsennachrichten Ausgabe 19/2017

Deutsche Börse: Vergütungsobergrenze

Der Aufsichtsrat der deutschen Börse hat in der vorletzten Septemberwoche im Zuge einer Weiterentwicklung des Vorstandsvergütungssystems unter anderem eine Obergrenze für die Gesamtvergütung beschlossen. Als Kernpunkt der Änderungen wird die jährliche Vorstandsvergütung, bestehend aus fixen und variablen Gehaltsbestandteilen sowie betrieblicher Altersversorgung, bei 9,5 Millionen Euro begrenzt. Diese Obergrenze soll bereits mit Blick auf die Vorstandsvergütung 2017 wirksam werden. Die Überarbeitung, so heißt es in einer Mitteilung der Börse, wurde bereits seit Langem vorbereitet. Der Aufsichtsrat hat demnach unmittelbar nach der vergangenen Hauptversammlung damit begonnen, sich intensiv mit der Weiterentwicklung des Vorstandsvergütungssystems zu beschäftigen. Die Anpassungen seien nach intensiven Diskussionen und unter Einbindung externer Vergütungsexperten im Aufsichtsrat und im Personalausschuss des Gremiums entwickelt worden. Das überarbeitete Vorstandsvergütungssystem stehe im Einklang mit akzeptierter Marktpraxis und entspreche den Anforderungen wesentlicher Stakeholder.

Nasdaq: Konsolidierung baltischer CSDs

Der Börsenbetreiber Nasdaq hat die Absicht, die Zentralverwahrer (CSDs) von Estland, Lettland und Litauen in einer Gesellschaft zusammenzuführen. Die in Lettland ansässige Nasdaq CSD SE ist nach der europäischen Zentralverwahrerrichtlinie CSDR zugelassen. Die Zusammenlegung soll die Wettbewerbsfähigkeit des Nachhandelssystems auf dem Baltikum erhöhen und besser integrierte Dienstleistungen ermöglichen, erklärte Nasdaq, die auch die baltischen Börsen sowie die Börsen in Helsinki, Kopenhagen, Stockholm und Island betreibt.

Die Zusammenführung fand im Zuge der fünften und letzten Migrationsrunde auf der einheitlichen europäischen Wertpapierabwicklungsplattform Target-2-Securities (T2S) statt. Dabei wurden abgesehen von den baltischen CSDs auch der spanische Zentralverwahrer Iberclear angebunden. Damit sind nun insgesamt 20 Zentralverwahrer an T2S angedockt. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch noch Euroclear Finland und der zweite slowakische Zentralverwahrer angebunden werden.

Börse Stuttgart: Tochter für Digitalisierung

Die Börse Stuttgart GmbH hat zum 15. September die Börse Stuttgart Digital Ventures GmbH gegründet. Ziel der neuen Tochter ist es, innovative Geschäftsmodelle für den börslichen und außerbörslichen Handel mit fungiblen Produkten aufzubauen, heißt es in einer Mitteilung. Besonderes Augenmerk soll dabei auf dem Bereich Predictive Data Analytics, der Investition in vielversprechende Startups und der Umsetzung der eigenen Digitalisierungsstrategie liegen. Sitz der neuen Gesellschaft ist Stuttgart. Die Geschäftsaktivitäten sind jedoch international ausgerichtet. So soll ein Schwerpunkt der neuen Gesellschaft auf Skandinavien liegen.

Börse Stuttgart: Beteiligung in Finnland

Die skandinavische Tochtergesellschaft der Börse Stuttgart, die Nordic Growth Market NGM AB mit Sitz in Stockholm, will eine Beteiligung von 10 Prozent an dem finnischen Finanzdienstleister Privanet Group erwerben. NGM und Privanet haben zu diesem Zweck eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Nach Genehmigung durch die außerordentliche Hauptversammlung der Privanet Group sowie der schwedischen und finnischen Finanzmarktaufsicht soll die Aktienausgabe in zwei Phasen erfolgen. Der Anteil von NGM an Privanet wird zunächst fünf Prozent betragen und soll sich später auf zehn Prozent erhöhen.

Eurex und PGGM: Kooperation

Der genossenschaftliche niederländische Pensionsfondsdienstleister PGGM, ein Anbieter von Vermögensverwaltung, Pensionsfondsmanagement und Beratung, wird als Buy-Side-Kunde direkter Teilnehmer des Lending-CCP von Eurex Clearing für die Wertpapierleihe. PGGM erhofft sich durch die Anbindung an Eurex Clearing und der damit verbundenen Nutzung sämtlicher Ressourcen von EquiLend mit dem CCP-Modell neue Strukturen der Wertpapierleihe zu ermöglichen und Geschäftschancen für wirtschaftliche Eigentümer zu eröffnen.

Der Wertpapierleihe-CCP von Eurex Clearing umfasst die Leihe von Aktien und ETFs in Europa sowie von Rentenwerten. Mit dem direkten Zugang für wirtschaftliche Eigentümer über die Specific Lender Licence bleibt die beziehungsbasierte Struktur dieses Marktsegments erhalten, während Teilnehmer gleichzeitig von den Kosteneinsparungen und der Sicherheit des zentralen Clearings profitieren. Mit dem Wertpapierleihe-CCP reduziert sich außerdem das Kontrahentenrisiko und es erübrigen sich mehrfache Bonitätsbewertungen.

LME: Gebührensenkung

Die London Metal Exchange (LME) hat eine Reihe von Preisänderungen bekanntgegeben. Zum einen will sie ab Oktober die sogenannten Carry-Trades-Gebühren senken, die vor allem für ihre Kunden aus der Realwirtschaft von Bedeutung sind. Bei diesen wird ein Kontrakt gekauft, der zu einem bestimmten Termin ausläuft, und gleichzeitig ein Kontrakt verkauft, der zu einem anderen Termin fällig wird. Außerdem wird ab November eine neue Gebührenkategorie für mittelfristige Carry Trades (bis 35 Tage) eingeführt.

Zugleich kündigte die Börse an, ab 2018 die Gebühren für Investmentbanken zu erhöhen, die bilaterale, nicht börsengehandelte Kontrakte auf Grundlage von LME-Preisen anbieten.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X