Börsennachrichten Ausgabe 2/2017

LSE: Verkauf von Clearnet

Die London Stock Exchange (LSE) hat ihre Tochter LCH Clearnet SA an die Mehrländerbörse Euronext verkauft. Wie LSE und die LCH Clearnet Group mitteilten, haben sie ein unwiderrufliches Barangebot in Höhe von 510 Millionen Euro erhalten. Der genannte Kaufpreis steht unter dem Vorbehalt marktüblicher Anpassungen. Mit der Trennung von Clearnet sollen mit Blick auf die geplante Fusion von LSE und Deutscher Börse Bedenken der EU-Kommission hinsichtlich einer wettbewerbsschädlichen Konzentration in der europäischen Clearingbranche zerstreut werden.

Wie bereits bei der Aufnahme der entsprechenden Verhandlungen kurz vor Weihnachten 2016 bekannt gegeben, ist die Bedingung für den Verkauf in erster Linie die Zustimmung durch die Europäische Kommission als zuständiger Kartellbehörde zu der Börsenfusion von Deutscher Börse und LSE.

Deutsche Börse: Zukauf Tradegate-Aktien

Die Deutsche Börse AG übt eine dritte und letzte Kaufoption auf Aktien der Tradegate AG aus und wird damit ihren Anteil an der Wertpapierhandelsbank von knapp 15 Prozent auf knapp 20 Prozent erhöhen. Bereits 2014 hatte die Deutsche Börse zwei Kaufoptionen ausgeübt und den Anteil von damals rund 5 Prozent auf knapp 15 Prozent erhöht. Die aktuelle Erhöhung des Anteils steht noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen der zuständigen Behörden.

ESMA: einheitliche Clearing-Aufsicht

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsicht (ESMA) hat das Resultat einer Begutachtung über die Beaufsichtigung von Clearinghäusern durch die zuständigen nationalen Sicherheitsbehörden vorgelegt. Dabei hat die ESMA festgestellt, dass es einige Bereiche gibt, in denen die 16 begutachteten nationalen Aufseher der 17 zentralen Kontrahenten (CCP) unterschiedliche Ansätze verfolgten.

Zur Annäherung der nationalen Aufsichtsbehörden soll der Fokus der Aufsicht koordiniert werden. Dabei sollen beispielsweise neue Dienstleistungen identifiziert werden, die eine Erweiterung der Zulassung der CCP erforderlich machen. Auch soll festgelegt werden, was deutliche Änderungen an Risikomodellen der CCP sind und mit Blick auf die Höhe der Portfolio-Margins wird eine Annäherung der Aufseher angestrebt.

EU-Kommission: Winterpaket

Die Europäische Kommission hat die wichtigsten verbleibenden Gesetzestexte zur vollständigen Umsetzung der Klima- und Energiepolitik der EU bis 2030 vorgestellt. Die Gesetzesvorschläge umfassen die Bereiche Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Gestaltung des Strommarktes, Sicherheit der Stromversorgung und Steuerung der Energieunion. Vorgesehen sind Maßnahmen zur Förderung öffentlicher und privater Investitionen, zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in der EU und zur Abmilderung der gesellschaftlichen Auswirkungen des Übergangs zu sauberer Energie. Auch der Verbraucherschutz steht im Fokus. So haben in der gesamten EU Verbraucher künftig eine größere Auswahl an Anbietern, Zugang zu verlässlichen Preisvergleichsinstrumenten sowie die Möglichkeit, ihren eigenen Strom zu erzeugen und zu verkaufen. Mehr Transparenz und eine bessere Rechtsetzung sollen in Zukunft ermöglichen, besser auf Preissignale reagieren zu können. Das Paket enthält zudem eine Reihe von Maßnahmen zum Schutz der am stärksten gefährdeten Verbraucher.

Die EU-Kommission zeigt auf, dass der Übergang zu sauberer Energie den Wachstumssektor der Zukunft darstellt, saubere Energien zogen im Jahr 2015 globale Investitionen von über 300 Milliarden Euro an.

Pegas: Migration CEGH-Gaskontrakte

Im Rahmen der Kooperation zwischen Powernext und der österreichischen Central European Gas Hub AG (CEGH) sind seit dem 1. Dezember 2016 alle CEGH Spot- und Future-Produkte für den österreichischen Gasmarkt auf der paneuropäischen Pegas-Plattform handelbar. Des Weiteren sind auch Spread-Produkte zu den Marktgebieten TTF, NCG, GASPOOL und PSV sowie Trade Registration Services für die CEGH-Futures verfügbar. Die erfolgreiche Überführung bildet den Abschluss der Umsetzungsphase der am 20. Juni 2016 bekannt gegebenen Kooperation. Nach der erfolgreichen Migration aller 96 CEGH-Mitglieder zur Powernext zählt diese nunmehr 231 Mitglieder in insgesamt acht europäischen Märkten.

Börse: Kooperation mit Fudan University

Die Deutsche Börse AG und die School of Management der chinesischen Fudan University (FDSM) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um ihre Beziehung auszubauen und im Bereich der finanzwissenschaftlichen Ausbildung zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, mit gemeinsamen Vorlesungen und Kursen das gegenseitige Verständnis der chinesischen und europäischen Kapitalmärkte zu vertiefen. Wichtige Elemente der Kooperation sind die Gründung eines Trading-Labors für Unterricht und Forschung, die gemeinsame Veranstaltung von Managementforen und die Vorbereitung von Finanzmarktstudien und deren Veröffentlichung. Die Deutsche Börse Tochter Eurex bietet bereits seit 2010 die "Asia Training & Education Initiative" an und kooperiert darüber hinaus mit der Universität Hong Kong, dem Shanghai Advanced Institute of Finance an der Jiao Tong University, der Singapore Management University und der National Taiwan University.

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