Börsennachrichten Ausgabe 22/2015

Onvista-Bank: Anschluss an Quotrix

Die zur französischen Gruppe Société Générale gehörende Onvista-Bank bietet ihren Kunden seit Anfang November den börslichen Handel mit Quotrix an. Die Kunden des Frankfurter Online-Brokers können ihre Wertpapieraufträge an den Handelsplatz der Börse Düsseldorf richten. Rund 60 000 Depots verwaltet die Bank für ihre Kunden und hat ihren Fokus auf den preiswerten Handel mit Wertpapieren gerichtet. Im zweiten Quartal 2015 hatte die WGZ Bank den Anschluss freigeschaltet, über den Kunden der zugehörigen nordrhein-westfälischen, rheinland-pfälzischen sowie saarländischen Volksbanken und Raiffeisenbanken Quotrix für ihre Wertpapiergeschäfte nutzen können. Anfang Juli hatte die Postbank ihren Kunden den Handel über Quotrix ermöglicht.

Deutsche Börse: Joint Venture mit CFETS

Das China Foreign Exchange Trade System (CFETS) und die Gruppe Deutsche Börse haben eine strategische Kooperation vereinbart. Diese sieht vor, beide Märkte enger miteinander zu verzahnen und Produktinnovationen weiter zu fördern. Beide Parteien verständigten sich auf die Gründung eines neuen Joint Venture in Deutschland mit einem Beteiligungsverhältnis von 50 : 50. Das neue Unternehmen verfolgt drei Ziele: erstens Teilnehmern des chinesischen Interbankenmarktes den Handel von Kassamarkt- und Derivateprodukten der Deutschen Börse ermöglichen, zweitens Deutsche Börse-Marktteilnehmern den Handel von Instrumenten des chinesischen Interbankenmarktes ermöglichen und drittens Zins- und FX-Produkte in RMB entwickeln und außerhalb der Volksrepublik China anbieten. Das China Foreign Exchange Trade System and National Interbank Funding Center, kurz CFETS, wurde 1994 gegründet. Es hat den strategischen Auftrag der Regierung, die Interbankenmärkte zu entwickeln. Das Center bietet Services rund um die Emission, den Handel, Informationsbereitstellung und den Nachhandel von RMB-Kassa- und Terminmarktinstrumenten im Zins- und Währungsbereich an.

Deutsche Börse: Ceinex

Die Shanghai Stock Exchange (SSE), die Gruppe Deutsche Börse und die China Financial Futures Exchange (CFFEX) haben ein Joint Venture namens "China Europe International Exchange" (Ceinex) gegründet. Marktstart für den neuen Handelsplatz für auf RMB lautende Offshore-Produkte ist der 18. November 2015. Der Handelsplatz soll internationalen Anlegern Zugang zu Produkten ermöglichen, die auf chinesischen Basiswerten basieren. Zum Marktstart sollen Kassamarktprodukte wie ETFs und Anleihen verfügbar sein. Alle Kassamarktprodukte werden über Xetra handelbar sein. Sitz des Unternehmens ist Frankfurt am Main. Die Geschäftsleitung setzt sich aus Vertretern der drei Börsen zusammen. Erste Kooperationsverträge hat die Ceinex

mit der Bank of China (BoC) und der China Construction Bank (CCB) abgeschlossen. Als ersten Schritt planen die BoC und die Ceinex die Implementierung eines RMB-Zahlungs- und Abwicklungsprozesses für neue, an dem Handelsplatz gelistete Produkte unter Nutzung der Infrastruktur der Bank of China. Die BoC will zugleich den Zugang zur Börse Ceinex für Kunden aus China und anderen asiatischen Märkten ermöglichen. Die China Construction Bank mit Sitz in Peking ist eine chinesische Geschäftsbank. Ceinex und CCB wollen gemeinsam auf RMB lautende Finanzinstrumente für den Handel an der Ceinex entwickeln. Dazu zählen insbesondere chinesische Wertpapiere, Offshore-RMB-Anleihen sowie auf RMB lautende ETFs.

Bayern-LB: MTS Bond-Vision

Die Bayern-LB ist neues Mitglied der MTS Bond-Vision und nimmt dort eine Marketmaker-Funktion wahr. MTS Bond-Vision ist eine elektronische Plattform für den Anleihehandel und bietet europäischen und US-amerikanischen Investoren die Möglichkeit, über eine Verbindung auf ein ganzes Netzwerk von Kontrahenten zuzugreifen. Die Bayern-LB will damit die Betreuung ihrer Bestandskunden intensivieren, die Digitalisierung des Financial-Markets-Geschäftes vorantreiben und den eigenen Wirkungskreis in Europa ausweiten. Die zunehmende Regulierung führt dazu, dass Marktteilnehmer aus Compliance-Gründen verstärkt auf vollständig regulierten elektronischen Handelsplätzen agieren und damit den Regeln entsprechen, die die Transparenz im Handel fördern sollen. Dazu gehört beispielsweise das Post-Trade Reporting im Rahmen der Finanzmarktrichtlinie MiFID II.

Nasdaq: Second Market

Der Börsenbetreiber Nasdaq hat das New Yorker Unternehmen Second Market übernommen. Second Market bietet Dienstleistungen für nicht börsennotierte Unternehmen an, die ihre Anteile handeln. Beispielsweise hat Second Market den Handel mit Facebook-Anteilen vor dem IPO der Social-Media-Plattform begleitet. Das Unternehmen ist seit 2009 operativ tätig. Zuletzt hatte Nasdaq mit Private Market einen Wettbewerber von Second Market übernommen. Die beiden Einheiten sollen zusammengelegt werden. Das neue Team wird von den Hauptsitzen in New York und San Francisco aus geführt.

Intercontinental Exchange: IDC

Der US-amerikanische Börsenbetreiber Intercontinental Exchange (ICE) wird den Datenanbieter Interactive Data Corporation (IDC) übernehmen. ICE will sein globales Geschäft mit Daten erweitern. IDC, mit Sitz in Bedford, Massachusetts, hat etwa 2 400 Mitarbeiter. Verkäufer sind die beiden Investoren Silver Lake und Warburg Pincus. Der Kaufpreis wird rund 5,2 Milliarden US-Dollar betragen. Die Transaktion soll zum Jahresende 2015 abgeschlossen werden, wenn alle zuständigen Behörden zugestimmt haben.

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