Dekabank-Gruppe

Abbildung 1: Nettovertriebsleistung Dekabank - Geschäftsfeld Wertpapiere Quelle: Dekabank, Geschäftsbericht 2015

Erwerb des S-Brokers - wirtschaftliches Ergebnis auf knapp 611 Mill. Euro angestiegen - Nettovertriebsleistung auf 19,5 Mrd. Euro erhöht - Zinsergebnis deutlich rückläufig - Provisionsergebnis um rund 10 % über Vorjahresniveau - Risikovorsorge aufgestockt - plus 1,6% bei den Verwaltungsaufwendungen - Nettovertriebsleistung im Geschäftsfeld Wertpapiere erhöht - deutliche Steigerung der Total Assets im Geschäftsfeld Immobilien

Anlässlich der Bilanzberichterstattung für das Geschäftsjahr 2015 hat die Dekabank Deutsche Girozentrale bekannt gegeben, mit den weiteren Gesellschaftern der S Broker AG & Co. KG eine Vereinbarung zum vollständigen Erwerb des S-Brokers geschlossen zu haben. Das Wertpapierhaus der Sparkassen wird demnach die verbleibenden 69,4 % der Kommanditanteile des Online-Brokers der Sparkassen-Finanzgruppe übernehmen. Der Vollzug der Transaktion (Closing) wird für Mitte des Jahres erwartet, allerdings steht die Transaktion noch unter dem Genehmigungsvorbehalt des Bundeskartellamts. Der S-Broker soll als eigenständige Gesellschaft am Standort Wiesbaden fortbestehen.

Von der Übernahme verspricht sich die S-Gruppe den weiteren Ausbau der Online-Unterstützungsangebote für die Sparkassen, sie soll aber ausdrücklich nicht darauf abzielen, eigenes Direktkundengeschäft aufzubauen. Aktuell ist die Dekabank mit 30,6 % der Kommanditanteile bereits Hauptanteilseigner des S-Brokers. Die verbleibenden 69,4 % sind noch im Besitz von neun Sparkassenverbänden beziehungsweise deren Beteiligungsgesellschaften sowie drei direkt beteiligten Sparkassen. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Der S-Broker wurde 1999 ursprünglich als pulsiv AG gegründet und 2001 durch die Sparkassen-Finanzgruppe vollständig übernommen. Er hat seitdem eine Online-Wertpapierkompetenz entwickelt und setzt dabei auf eine Plattform für Selbstentscheider. Die Zahl der Kunden wird auf 130 000 beziffert, das Depotvolumen auf rund 6 Mrd. Euro.

Die zentrale Steuerungs- und Erfolgsgröße der Deka-Gruppe ist das Wirtschaftliche Ergebnis. "Es beinhaltet neben dem IFRS-Ergebnis vor Steuern und der Veränderung der Neubewertungsrücklage vor Steuern insbesondere auch das zins- und währungsinduzierte Bewertungsergebnis aus dem originären Kredit- und Emissionsgeschäft, die nach den Vorschriften der IFRS nicht GuV-wirksam zu erfassen sind, jedoch für die Beurteilung der Ertragslage relevant sind. Ebenso wird der direkt im Eigenkapital erfasste Zinsaufwand der AT1-Anleihe (Additional Tier 1 Capital) im Wirtschaftlichen Ergebnis berücksichtigt." Dass die Dekabank das Wirtschaftliche Ergebnis seit der erstmaligen Veröffentlichung in der Berichtsaison 2008 in ihren Pressekonferenzen zur Bilanzberichterstattung regelmäßig erläutern muss, liegt nicht zuletzt an dem Verbreitungsgrad dieser Größe. In der Breite hat sie sich jedenfalls hierzulande im Konzern-Reporting bislang nicht durchsetzen können.

Im Geschäftsjahr 2015 hat die Deka-Gruppe mit 610,6 (541,1) Millionen Euro den Vorjahreswert des Wirtschaftlichen Ergebnisses um 12,8 % übertroffen. Ihre Nettovertriebsleistung beziffert die Bank in Summe auf 19,5 (13,2) Mrd. Euro - ein Plus von 48,1 %. Als ausschlaggebend für diese Entwicklung werden ein deutlich höherer Absatz von Publikumsfonds und eine erfreuliche Absatzleistung bei Zertifikaten genannt.

Die Erträge der Gruppe legten in Summe um 83,9 Mill. Euro auf 1,524 (1,44) Mrd. Euro zu - trotz eines deutlichen Rückgangs des Zinsergebnisses auf 182,7 (325,8) Mill. Euro. Letzterer wird insbesondere auf die Marktbedingungen im Niedrigzinsumfeld zurückgeführt und damit "auf den mittlerweile nicht mehr existenten Ergebnisbeitrag aus der Anlage der zinslosen Passiva". Zudem führte das reduzierte Kreditvolumen zu geringeren Zinserträgen und die Zinsaufwendungen erhöhten sich als Folge der Aufnahme von zusätzlichem Kernkapital (AT1-Anleihe).

Einen wesentlichen Anteil am Anstieg der Erträge schreibt die Bank einem kräftigen Zuwachs des Provisionsergebnisses auf 1,111 (1,01) Mrd. Euro zu, der insbesondere durch bestandsbezogene Provisionen, ein positives Sonstiges betriebliches Ergebnis (dank versicherungsmathematischer Gewinne im Zusammenhang mit Pensionsrückstellungen) sowie die Veräußerung einer eigengenutzten Immobilie bedingt war.

Auf 79,5 (22,4) Mill. Euro erhöht haben sich die Nettozuführungen zur Risikovorsorge. Davon entfielen 65,2 (61,1) Mill. Euro auf das Kreditgeschäft. Die höheren Zuführungen sind nach Angaben der Bank vor wiegend durch Einzelwertberichtigungen im Geschäftsfeld Finanzierungen und hier vor allem durch einzelne Schiffs- und Infrastrukturfinanzierungen bedingt.

Das Finanzergebnis verringerte sich insgesamt um 17,0 % auf 201,1 (242,2) Mill. Euro. Es enthält alle Ergebniskomponenten der Handelsbuch-Bestände, das Bewertungs- und Veräußerungsergebnis der Bankbuch-Bestände und die vorgenannte Risikovorsorge auf Wertpapiere der Kategorien LaR und HtM.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis drehte in den positiven Bereich und lag mit 94,5 Mill. Euro deutlich über dem Vergleichswert 2014 von minus 134,1 Mill. Euro. Zum einen führt die Bank diese Entwicklung auf einen außerordentlichen Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf einer eigengenutzten Immobilie zurück. Zum anderen wirkten sich versicherungsmathematische Gewinne im Zusammenhang mit Pensionsrückstellungen, die auf den Anstieg von Rechnungszins und Planvermögen zurückgehen, positiv aus.

Die Aufwendungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 % auf 913,5 Mill. Euro an, was unter anderem auf die höhere Bankenabgabe zurückgeführt wird. Im Einzelnen erhöhte sich der Personalaufwand im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 % auf 469,9 (451,1) Mill. Euro. Dabei stiegen die sogenannten Mitarbeiterkapazitäten auf 3 722 nach 3 878 im Vorjahr. Für den Sachaufwand (ohne Bankenabgabe und Abschreibungen) wird ein Anstieg um 2,7% auf 392,5 (382,1) Mill. Euro ausgewiesen. Höhere Beiträge und Gebühren, insbesondere für die Regelbeiträge zur Sicherungsreserve der Landesbanken und Girozentralen, sowie ausgeweitete Marketing- und Vertriebsaufwendungen, so wird erläutert, konnten in Teilen durch Einsparungen bei den Beratungsaufwendungen kompensiert werden. Die Bankenabgabe nahm im Vergleich zum Vorjahr (26,9 Mill. Euro) deutlich auf 34,8 Mill. Euro zu.

Die Abschreibungen bewegten sich mit 20,2 Mill. Euro unterhalb des Vorjahreswerts (24,6 Mill. Euro) und betrafen im Wesentlichen immaterielle Vermögenswerte. Den Restrukturierungsaufwendungen des Vorjahres in Höhe von 14,4 Mill. Euro für die Umsetzung des Transformationsprozesses stand im Berichtsjahr ein positiver Ergebniseffekt in Höhe von 3,9 Mill. Euro aus der Auflösung von nicht mehr benötigten Rückstellungen gegenüber.

Das Aufwands-Ertrags-Verhältnis verbesserte sich auf 57,7 (61,3) %. Als Eigenkapitalrentabilität (vor Steuern) werden 14,8 (14,4) % genannt. Jeweils fully loaded, also ohne Übergangsregelungen ermittelt, stiegen das harte Kernkapital auf 3,866 (3,295) Mrd. Euro, die harte Kernkapitalquote auf 12,4 (11,8) % und die Leverage Ratio auf 4,2 (4,0)%.

Als IFRS-Ergebnis vor Steuern werden 601 (872) Mill. Euro ausgewiesen. Die Bilanzsumme der Deka-Gruppe sank im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 % auf 108,0 (113,2) Mrd. Euro.

Im Ausblick auf das laufende Jahr 2016 rechnet die Bank angesichts der starken Marktvolatilität an den Kapitalmärkten im ersten Quartal, der Unsicherheiten der geldpolitischen Maßnahmen der großen Notenbanken sowie möglichen geopolitischen Schocks der Tendenz nach mit einem niedrigeren wirtschaftlichen Ergebnis, hält aber das Erreichen des Durchschnittswertes der vergangenen fünf Jahre von 500 Mill. Euro für möglich.

Das Geschäftsmodell der Deka-Gruppe ist durch die Verzahnung von Asset Management und Bankgeschäft geprägt. Das Kerngeschäft wird in der Bereitstellung von Wertpapier-, Immobilien- und Kreditfonds sowie Zertifikaten gesehen, einschließlich der darauf aufbauenden Dienstleistungen der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Investoren. Ebenfalls zum Kerngeschäft zählen Geschäfte, welche die Sondervermögen im Asset Management sowie die institutionellen Kunden in ihrer Vermögensbewirtschaftung sowie der Kapital-, Liquiditäts- und Risikosteuerung unterstützen. In diesem Zusammenhang agiert die Deka-Gruppe als Finanzierer, Emittent, Strukturierer, Treuhänder, Asset-Servicing-Anbieter und Depotbank.

Im Zuge ihrer strategischen Ausrichtung als Wertpapierhaus der Sparkassen konzentriert sich die Bank seit einigen Jahren auf jeweils zwei Geschäftsfelder im Asset Management und im Bankgeschäft. Näher betrachtet wird im Folgenden das Asset Management anhand der Entwicklung der Geschäftsfelder Wertpapiere und Immobilien im Berichtsjahr 2015.

Die Nettovertriebsleistung im Geschäftsfeld Wertpapiere wird auf 13,169 (8,244) Mrd. Euro beziffert und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um knapp 61 % erhöht (Abbildung 1). Differenziert man diese Entwicklung nach der Produktkategorie, so konnten Wertpapier-Publikumsfonds und das Fondsbasierte Vermögensmanagement die Nettovertriebsleistung auf 6,988 (2,319) Mrd. Euro steigern und diese damit gegenüber dem Vergleichswert 2014 mehr als verdreifachen. Den größten Beitrag zu diesem Anstieg leistete das Fondsbasierte Vermögensmanagement, das eine Nettovertriebsleistung von 3,2 (0,6) Mrd. Euro erzielte. Wesentlichen Anteil daran hatten die im Vertriebsfokus des Asset Managers stehenden Produkte Deka-Basis-Anlage und Deka-Vermögenskonzept, die jeweils eine Nettovertriebsleistung von rund 2 Mrd. Euro erreichten.

Auch der Direktabsatz von Publikumsfonds lag mit netto 3,8 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr (1,7 Mrd. Euro) deutlich im Plus, dazu trugen insbesondere Mischfonds bei. Aktienfonds verbesserten sich vor allem dank der hohen Zuflüsse bei Deka-Dividenden-Strategie gegenüber dem Vorjahr. ETF (Aktien- und Rentenfonds) erzielten zusammen eine Nettovertriebsleistung von 613 Mill. Euro und konnten damit das Niveau des Vorjahres (161 Mill. Euro) übertreffen.

Bei Wertpapier-Spezialfonds, Masterfonds und Mandaten (Advisory-/Management-Mandate) schließlich erreichte die Nettovertriebsleistung mit 5,568 (5,764) Mrd. Euro nahezu den Vorjahreswert, wobei nach Angaben der Gesellschaft Masterfonds und Advisory-/Management-Mandate nicht zuletzt dank des ausgebauten Angebots im Asset Servicing Zuwächse erzielten. Der Rückgang bei Spezialfonds wurde hierdurch größtenteils kompensiert.

An den Kundensegmenten gemessen entfielen im Berichtsjahr im Geschäftsfeld Wertpapiere auf die Retailkunden 6,356 (2,289) sowie 6,813 (5,956) Mrd. Euro auf institutionelle Kunden.

Die Total Assets des Geschäftsfelds Wertpapiere nahmen im Berichtsjahr um 8,0 % auf 198,743 (184,024) Mrd. Euro zu (Abbildung 2). Neben den Zuflüssen wirkte sich hierbei auch eine gute Wertentwicklung vor allem bei Aktienfonds und institutionellen Produkten aus. Auf Retailkunden entfielen dabei 94,379 Mrd. Euro an Volumen und auf institutionelle Kunden 104,365 Mrd. Euro. Nach der Produktkategorie differenziert waren zum Stichtag 101,695 Mrd. Euro den Publikumsfonds sowie dem Fondsbasierten Vermögensmanagement zuzuordnen, 7,05 Mrd. Euro den ETF und 89,999 Mrd. Euro Spezialfonds und Mandaten.

In der Ertragsrechnung hat das Geschäftsfeld Wertpapiere mit einem Wirtschaftlichen Ergebnis von 306,0 (294,0) Mill. Euro den Vorjahreswert um 4,1 % übertroffen (Abbildung 3). Wesentlichen Anteil daran schreibt die Bank dem Provisionsergebnis zu, das infolge des deutlichen Anstiegs der bestandsbezogenen Provisionen um 81,3 Mill. Euro über dem Vorjahreswert lag. Der Rückgang der übrigen Erträge, insbesondere bedingt durch ein niedrigeres Zins- und Finanzergebnis, wurde hierdurch überkompensiert. Die Aufwendungen lagen mit 454,9 (451,1) Mill. Euro annähernd auf Vorjahresniveau. Als ausschlaggebend dafür wird vor allem ein Anstieg der Projektaufwendungen genannt. Dagegen wurden in den Vorjahren gebildete Restrukturierungsaufwendungen aufgelöst.

Im Geschäftsfeld Immobilien registrierte die Dekabank im Jahresverlauf 2015 angesichts historisch niedriger Marktzinsen eine spürbare Belebung des Interesses der Privatanleger. Die angepeilten Vertriebskontingente für die offenen Immobilien-Publikumsfonds wurden damit in voller Höhe ausgeschöpft. Die auf Immobilien-Publikumsfonds entfallende Nettovertriebsleistung nahm gegenüber dem Vorjahreswert von 885 Mill. Euro deutlich auf 1,473 Mrd. Euro zu (Abbildung 4). Wie schon im Vorjahr wies der Deka-Immobilien-Europa dabei das größte Nettovolumen auf, doch verzeichneten der ebenfalls auf Europa fokussierte West-Invest Inter-Select und der Deka-Immobilien-Global im Jahresvergleich ebenfalls höhere Zuwächse. Ein Teil der Nettovertriebsleistung beruhte auf der Wiederanlage von Ausschüttungen.

Spezialfonds und individuelle Immobilienfonds lagen mit einer Nettovertriebsleistung von 293 Mill. Euro unter dem Vorjahreswert (587 Mill. Euro). Der beträchtliche Anstieg des Bruttoabsatzes, der auch auf einen größeren Portfolioankauf im vierten Quartal zurückging, wurde dabei durch den planmäßigen Auslauf zweier Individualfonds sowie die Auflösung von drei Spezialfonds mit geschlossener Anlegerstruktur überlagert. Die starke Nachfrage, so schreibt die Dekabank in ihrem Geschäftsbericht, konnte nur teilweise bedient werden, da der Fokus auf Immobilien im Core-Segment mit akzeptablem Renditeprofil auf die Investitionsmöglichkeiten weiterhin limitierend wirkt. Die Kreditfonds trugen 0,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 0,3 Mrd. Euro) zur Nettovertriebsleistung im institutionellen Bereich bei. Daran hatten Immobilienkreditfonds den größten Anteil.

Dass die Total Assets im Geschäftsfeld Immobilien im Berichtsjahr um 6,0 % auf 29,504 (27,829) Mrd. Euro zunahmen, ist insbesondere der positiven Nettovertriebsleistung geschuldet (Abbildung 5). Hiervon entfielen 24,657 Mrd. Euro auf Immobilien-Publikumsfonds. Der Marktanteil verbesserte sich nach Angaben der Dekabank - gemessen am Fondsvermögen nach BVI (Stand: Dezember 2015) - binnen Jahresfrist von 28,6 % auf 29,4 %. Das Geschäftsfeld Immobilien der Bank ist damit nach wie vor der zweitgrößte Anbieter von offenen Immobilien-Publikumsfonds in Deutschland. Bei Spezialfonds und Individuellen Immobilienfonds legten die Total Assets binnen Jahresfrist von 4,59 Mrd. Euro auf 4,847 Mrd. Euro zu. Das Kreditvolumen der Kreditfonds kletterte auf 1,1 (0,9) Mrd. Euro und entfiel zum Bilanzstichtag auf die Finanzierungsklassen Immobilien, Infrastruktur und Transportmittel.

Die Wertentwicklung der Immobilienfonds sieht die Bank insgesamt auf dem soliden Niveau des Vorjahres. Die Immobilien-Publikumsfonds erzielten im Gesamtjahr eine durchschnittliche volumengewichtete Rendite von 2,5 (2,1) %. Die Liquiditätsquote bewegte sich in den Publikumsfonds über das gesamte Jahr unter dem Wert von 20 %. Einerseits aus der Liquiditätsanlage derzeit keine einträgliche Rendite zu erwirtschaften, so die Bank, und andererseits senken die Regelungen des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) den Liquiditätsbedarf kontinuierlich ab. Das Transaktionsvolumen der Immobilienan- und verkäufe nahm in Summe auf 4,3 (3,4) Mrd. Euro zu. Rund 62 % des gesamten Transaktionsvolumens entfielen dabei auf den Erwerb von insgesamt 70 kaufvertraglich gesicherten Immobilien, der Rest auf 65 Verkäufe. Die Kreditfonds erwarben insgesamt 23 Kredite mit einem Volumen von rund 366 Mill. Euro hinzu. Die Qualität des Portfolios will die Gesellschaft durch eine leicht verbesserte Vermietungsquote (nach BVI) von 93,7 % zum Jahresende 2015 widergespiegelt wissen.

In der Immobilienfinanzierung konnte mit 4,4 (2,6) Mrd. Euro arrangiertem Neugeschäft der Vorjahreswert deutlich gesteigert werden. Im Gesamtvolumen waren Prolongationen von 0,9 Mrd. Euro enthalten. Das Volumen der Ausplatzierungen lag mit 1,6 (1,0) Mrd. Euro ebenfalls über dem Niveau des Vorjahres. Über 50 Prozent wurden bei Mitgliedern der Sparkassen-Finanzgruppe platziert. Infolge des aktiveren Neugeschäfts lag das Brutto-Kreditvolumen zum Jahresende 2015 mit 6,9 Mrd. Euro um annähernd 1 Mrd. Euro über dem Vorjahr. Das Volumen der auslaufenden Finanzierungen und der außerplanmäßigen Tilgungen wurde insgesamt merklich überkompensiert.

Mit einem Wirtschaftlichen Ergebnis von 164,0 (160,6) Mill. Euro hat das Geschäftsfeld Immobilien an den Vorjahreswert angeknüpft (Abbildung 6). Ohne Sondereffekte aus selbstgenutzten Immobilien in Höhe von 30,5 Mill. Euro hätte das Wirtschaftliche Ergebnis 133,5 Mill. Euro betragen und damit das gesunkene Zinsergebnis, Zuführungen zur Risikovorsorge und die vorzeitige Rückzahlung von hochmargigen Krediten widergespiegelt. Das Provisionsergebnis übertraf den Vorjahreswert leicht. Die Aufwendungen nahmen auf 146,6 (136,4) Mill. Euro zu. Vorrangiger Grund waren höhere Personalaufwendungen, die unter anderem aus dem kontinuierlich wachsenden Immobilienbestand resultierten. Daneben zeigten auch die Projektaufwendungen einen deutlichen Anstieg gegenüber dem niedrigen Vorjahreswert.

Für das laufende Geschäftsjahr 2016 erwartet die Deka-Gruppe eine insgesamt stabile Entwicklung ihrer wirtschaftlichen Lage. Für das Wirtschaftliche Ergebnis wird zwar gegenüber dem Berichtjahr 2015 ein Rückgang prognostiziert, aber in etwa der Durchschnittswert der letzten fünf Jahre in Aussicht gestellt. Im Geschäftsfeld Wertpapiere rechnet die Bank für 2016 mit einer weiterhin deutlich positiven, aber gegenüber dem Vorjahr 2015 moderat geringeren Nettovertriebsleistung. Dämpfende Auswirkungen werden angesichts des gegenwärtigen Zins- und Renditeumfeld vor allem bei geldmarktnahen Rentenfonds für möglich gehalten. Im institutionellen Geschäft wird auf Basis eines weiterentwickelten Lösungs- und Beratungsangebots insgesamt ein Anstieg der Nettovertriebsleistung geplant.

Personalien: Verwaltungsrat: Georg Fahrenschon (Vorsitzender); Helmut Schleweis (erster stellv. Vorsitzender), Thomas Mang (zweiter stellv. Vorsitzender); Vorstand: Michael Rüdiger (Vorsitzender), Dr. Georg Stocker (stellv. Vorsitzender seit 1. Oktober 2015), Manuela Better (seit 1. Juni 2015), Dr. Matthias Danne, Martin K. Müller

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