Kreissparkasse Reutlingen

Bilanzsumme leicht reduziert auf 4,584 Mrd. Euro - Zinsüberschuss auf Vorjahresniveau - Jahresüberschuss von 8,0 Mill. Euro - Cost Income Ratio bei 59,6% - Aufwand für europäische Bankenabgabe von 500000 Euro

Das Geschäftsjahr 2015 wird von der Kreissparkasse Reutlingen als erfolgreich bezeichnet. Der Zinsüberschuss, die wichtigste Ertragsquelle der Sparkasse, blieb etwa auf dem Wert des Vorjahres. 2014 hatte er 82,897 Mill. Euro betragen. Dagegen wurde der Provisionsüberschuss 2015 um rund 15,2% auf 22,86 (19,85) Mill. Euro gesteigert. Dazu trugen vor allem das Wertpapiergeschäft, die Immobilienvermittlungen und der Zahlungsverkehr bei. Der Sach- und Personalaufwand lag insgesamt um 3,2% über dem Vorjahreswert. Er belief sich auf 71,79 (69,57) Mill. Euro. Die Cost Income Ratio hat sich leicht auf 59,6% verbessert. Im Vorjahr hatte sie 60,3% betragen.

Zufrieden zeigt sich der Vorstand der Bank mit dem Bewertungsergebnis. Die Kreissparkasse verbuchte in Summe eine Zuschreibung auf ihr Kreditportfolio. Diese überkompensierte die Wertberichtigungen auf Wertpapiere deutlich. Nach Bewertungsmaßnahmen, Steuerzahlungen und der Erhöhung von Vorsorgereserven beläuft sich der Jahresüberschuss auf 8,0 (8,0) Mill. Euro. Die Eigenkapitalquote (Gesamtkennziffer) lag zum Jahresende 2015 bei 18,8 (19,5)%.

Die Kreissparkasse Reutlingen hat ihre Bilanzsumme zum Stichtag 31. Dezember 2015 leicht reduziert: Sie verringerte sich um 1,5% auf 4,584 (4,655) Mrd. Euro. Zurückgeführt wird das auf den Rückgang von Einlagen institutioneller Anleger. Die Kundeneinlagen der Bank erhöhten sich dennoch um 2,2% auf 3,550 (3,476) Mrd. Euro. Davon stammen 2,549 (2,493) Mrd. Euro von Privatkunden und 688 (670) Mill. Euro von Unternehmen und Sebstständigen.

Der Umsatz im bilanzneutralen Wertpapiergeschäft stieg um rund ein Viertel auf 467 Mill. Euro an. Die Nettoersparnis in Wertpapieranlagen hat sich mehr als vervierfacht und lag bei rund 79 Mill. Euro. Vor allem Investmentfonds waren beliebt. Das betreute Kundenanlagevolumen betrug zum Jahresende 4,719 Mrd. Euro, ein Plus von 3,9%. Davon entfielen rund 1,169 Mrd. Euro auf Wertpapiere.

Auf der Aktivseite der Bilanz erhöhten sich die Kundenkredite um 5,4% auf 2,981 (2,828) Mrd. Euro. Im vergangenen Jahr hat die Sparkasse 689 Mill. Euro an neuen Darlehen ausgereicht. Rund 300 Mill. Euro sagte die Kreissparkasse für Immobilienfinanzierungen zu. An Unternehmen und Selbstständige wurden Kredite in Höhe von 333 Mill. Euro neu vergeben.

Im Bereich der Unternehmensfinanzierungen mit Beteiligungskapital ist die Kreissparkasse Reutlingen ebenfalls aktiv: Eine seit 1998 bestehende Tochtergesellschaft der Sparkasse stellt Unternehmen anstelle von Krediten Eigenkapital in Form von stillen Beteiligungen zur Verfügung. Ende 2015 war sie an 26 Firmen mit insgesamt 6,7 Mill. Euro beteiligt. Damit die Wagniskapitalgesellschaft ihr Geschäft weiter ausbauen kann, hat die Kreissparkasse das Stammkapital ihrer Tochter im Jahr 2015 um 2 Mill. Euro auf 9,5 Mill. Euro erhöht.

Für die kommenden Jahre stellt sich die Kreissparkasse auf schwierigere Zeiten ein. Sie erwartet ein durch die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank erheblich unter Druck geratendes Zinsergebnis. Zudem sieht sie weitere Belastungen durch den Aufbau einer europäischen Einlagensicherung und zunehmende Regulierung auf europäischer Ebene auf sich zukommen. Als Beispiel wird die Ablösung der bisherigen nationalen Bankenabgabe durch eine Bankenabgabe nach europäischen Vorgaben genannt: Der jährliche Aufwand für die Kreissparkasse Reutlingen erhöhte sich dadurch im Jahr 2015 von 37 000 Euro auf rund eine halbe Million Euro. Zum Jahresende 2015 beschäftigte die Kreissparkasse 1 030 (1 017) Mitarbeiter.

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